Kretschmann will Klimaschutzpotenzial der Bauwirtschaft ausschöpfen
Gemeint ist in erster Linie die "graue Energie", also den Aufwand, um zum Beispiel Baustoffe herzustellen.
Heidelberg. (dpa) Die Bauwirtschaft hat nach Ansicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ein enormes Potenzial, um zum Klimaschutz beizutragen. Dabei gehe es um die "graue Energie", also den Aufwand, um Baustoffe herzustellen und ein Gebäude zu errichten, sagte Kretschmann beim Auftakt des Bundestagswahlkampfes der Südwest-Grünen am Mittwoch in Heidelberg. Oft würden Gebäude abgerissen, obwohl deren Substanz noch intakt sei. Mit dem Grundsatz Sanierung vor Neubau könne man viel für die Umwelt bewirken.
Mindestens 35 Prozent der weltweiten Emissionen gingen aufs Konto des Bauens. Zudem komme 50 Prozent des Massenmüllaufkommens global vom Bau. Das müsse mehr Beachtung finden, forderte Kretschmann. Deshalb werde er zu diesem Thema einen neuen dritten Strategiedialog ins Leben rufen. Bisher hatte es solche Dialoge zur Transformation der Autoindustrie und des Gesundheitswesens gegeben. Innovative Unternehmen wie etwa ein von ihm besuchtes Zementwerk auf dem Weg zur Klimaneutralität warte vergeblich auf Förderung des Bundes. "Das wird anders, wenn wir an die Regierung kommen", sagte Kretschmann.