Tanner: "Stani kennt eben noch St. Pauli"
Hoffenheims Manager über die mannschaftliche Geschlossenheit
Hoffenheims Manager über die mannschaftliche Geschlossenheit
"Vielleicht liegt es ein bisschen am Selbstvertrauen, vielleicht lag es auch an der Rotation", analysierte Manager Ernst Tanner nach der schwachen Vorstellung von 1899 Hoffenheim gegen den FCK. "Aber das ist sekundär. Wir haben von der Aggressivität und der Präsenz auf dem Platz zu wenig aufgeboten für Bundesligafußball. Man empfindet Enttäuschung, weil wir wissen, dass wir es besser können. Wir bringen die PS nicht auf die Straße. Man muss in den Punkten Disziplin, Aggressivität und Kampfstärke mindestens dieselbe Leistung bringen wie Kaiserslautern, um dann fußballerisch besser abschneiden zu können."
Im Moment läuft es aber genau umgekehrt. Babel, Obasi und Co wollen zuerst zaubern und so dem ungeliebten Kampf aus dem Weg gehen. Das Verteidigen bleibt da mitunter ganz auf der Strecke. Tanner erklärt: "Das liegt natürlich an dem Naturell der Fußballer, die wir haben. Sie wollen das zeigen, was sie können und stellen sich dann in den Vordergrund. Das geht dann das ein oder andere Mal zulasten des Teams."
Für den Trainer sind diese Allüren ein ums andere Mal eine herbe Enttäuschung. "Der Trainer kennt eben noch seine St. Paulianer", so Tanner. "Die waren als Mannschaft herausragend gut, aber fußballerische Qualität hatten sie weniger. Wir haben qualitativ eine weit bessere Mannschaft, die aber den Teamgedanken noch nicht so verinnerlicht hat." Deshalb habe Tanner sich über die Leistung gegen den FCK "gar nicht mal gewundert", sagte der Manager der "Bild"-Zeitung: "Ich habe nach der Entwicklung der letzten Wochen damit gerechnet. Wir müssen zurück zu den Tugenden, die uns am Anfang der Saison stark machten."
Ausgerechnet, als der Kader aufgrund einiger Verletzungen stark ausgedünnt war, rückte die Mannschaft zusammen und trat geschlossener auf. Tanner: "Eigentlich hätte es genau umgekehrt sein müssen. Am Anfang waren wir personell unterbesetzt. Normalerweise fördert der Konkurrenzdruck die Laufbereitschaft." Nun fordert der Manager personelle Konsequenzen: "Wir haben eine hohe Leistungsdichte im Kader, da muss man die richtigen Maßnahmen ergreifen und auf die zurückgreifen, auf die man sich verlassen kann."