Nach erstem Training: Babbel freut sich über Joselu-Wechsel
Joselus erstes Training bei 1899 Hoffenheim
Joselus erstes Training bei 1899 Hoffenheim
Lange hatte sich der Poker um Joselu hingezogen. Nun hat das Tauziehen um José Luis Sanmartín Mato ein Ende. Der Spanier, der in Stuttgart geboren wurde, hat gestern Abend bei 1899 Hoffenheim einen Vierjahresvertrag unterschrieben und am Morgen zum ersten Mal mit der Mannschaft trainiert.
Trainer Markus Babbel war erfreut, dass er seinen Wunschspieler nun endlich im Kraichgau begrüßen durfte: "Es freut uns natürlich. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, dass es doch noch realisierbar ist. Es freut mich, dass wir eine Einigung mit Real finden konnten. Der Spieler wollte ohnehin zu uns."
Die Verhandlungen mit Real Madrid gestalteten sich schwierig, nicht nur, weil die Vorstellungen auseinander lagen, sondern auch neun Stunden Zeitunterschied zwischen den beiden Klubs. "Obwohl Real Madrid gerade in Los Angeles ist, haben wir es geschafft, dass er heute schon mittrainieren konnte. Wir haben uns immer wieder ausgetauscht. Es ging permanent hin und her. Beidseitig ist etwas Vernünftiges dabei herausgekommen. Für alle drei Parteien ist es die optimale Lösung."
Über die Ablösesumme schweigt Babbel. "Über Geld spricht man nicht." Spekuliert wird über eine Summe zwischen fünf und sechs Millionen Euro. Auch, ob Real eine mögliche Rückkaufoption besitzen soll (das hatten spanische Medien berichtet), wollte Babbel nicht bestätigen. "Auch da werde ich keine Angaben abgeben. Es ist ein Vertragswerk zwischen Real, Joselu und uns."
Für den Trainer viel wichtiger: "Wir müssen überzeugt sein, dass er uns weiterhilft und davon sind wir überzeugt." Was der 22-jährige Mittelstürmer mitbringt: "Er weiß, wo das Tor steht. Darüber hinaus spielt er gut mit, füllt die Sturmspitze gut aus, ist anspielbar und technisch versiert. Das ist für sein junges Alter schon gut. Jetzt wollen wir ihn weiterentwickeln."
Doch wie konnte es Babbel schaffen, einen Spieler von Real Madrid wegzulotsen, in den beschaulichen Kraichgau? Babbel schmunzelt: "Von der Umstellung ist es für ihn gar nicht so ein großes Problem. Er hat bestätigt, dass von den Möglichkeiten kein großer Unterschied herrscht, wenn überhaupt ein Unterschied da ist. Vielleicht hat auch die Nähe zu seinem Geburtstort eine Rolle gespielt. Vor allem die sportliche Perspektive. Er wollte sich verändern und nicht nochmal in der zweiten Mannschaft spielen. Nach oben die Perspektive wäre so gewesen, dass er wieder zurückgestuft worden wäre. Er wollte den nächsten Schritt gehen. Wir konnten ihm glaubhaft versichern, dass es bei uns die Möglichkeit gibt, den nächsten Schritt zu gehen. Es liegt nur an ihm, diese Chance beim Schopf zu packen. Wir hoffen, dass er sich schnell akklimatisiert und seine Tore erzielt."
Die Konkurrenz im Sturm ist nun noch größer. Babbel gibt zu bedenken: "Man hat gegen Sevilla gesehen, wie schnell etwas passieren kann. Als Derdiyok verletzt raus musste, war mit Sven Schipplock nur noch ein zentraler Stürmer auf der Bank. Wenn dann was passiert, haben wir ein Problem. In die Situation wie letztes Jahr wollen wir nicht mehr kommen. Wir wollen einen gesunden Konkurrenzkampf mit Spielern, die die Qualität haben. Da haben wir jetzt drei Mann."