Der Tag danach: Freibier, Berliner Nerven und zwei Glücksbringer

Der Tag nach dem 2:1-Sieg der TSG 1899 Hoffenheim in Dortmund  

19.05.2013 UPDATE: 19.05.2013 12:10 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Der Tag danach: Freibier, Berliner Nerven und zwei Glücksbringer

Der Tag nach dem 2:1-Sieg der TSG 1899 Hoffenheim in Dortmund

Woher er seine Nervenstärke nimmt, wurde Sejad Salihovic am Tag nach dem 2:1-Sieg seiner TSG 1899 Hoffenheim in Dortmund gefragt. Er grinste: "Keine Ahnung, vielleicht weil ich aus Berlin komme." Zwei Elfmeter hatte er in Dortmund verwandelt. "An den Abstieg habe ich dabei nicht gedacht. Großkreutz ist ein bisschen auf der Linie hin und her gehüpft, aber das hat mich nicht aus der Ruhe gebracht. Man darf nicht viel nachdenken, sondern muss sich früh für eine Ecke entscheiden."

Auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Aufstieg der TSG in die Bundesliga, erhielt der dienstälteste Profi seinem Klub die Hoffnung auf den Klassenerhalt. "Ob das Zufall ist, keine Ahnung. Unser Betreuer Heinz Seyfert hatte wieder seine zwei Glücksbringer dabei. Deshalb hat es nur klappen können." Ein Plastikschweinchen und eine 1-Cent-Münze. Genau wie 2008. Auf den Tag genau vor fünf Jahren stand Salihovic beim Bundesliga-Aufstieg der TSG auf dem Feld gegen Greuther Fürth und hatte auch damals einen Elfmeter zum 2:0 verwandelt. "Die Gefühle gestern kann man auf die gleiche Ebene stellen wie damals."

Doch viel Zeit ließ Markus Gisdol seinem Team zum Feiern nicht. "Die erste Viertelstunde nach dem Spiel in der Kabine," berichtete Torhüter Koen Casteels, "aber danach hat der Trainer eine Ansprache gemacht, dass es ganz wichtig ist, viel zu schlafen, gut zu essen und zu regenerieren. Die beiden wichtigsten Spiele kommen erst noch." Das 15. Bundesligaspiel war für den 20-jährigen Belgier das bisher schwerste - und beste. "Am Anfang habe ich auch gedacht: In Dortmund mit 25.000 Leuten hinter meinem Tor, wie wird das? Aber dann hatte ich das Gefühl: Jetzt versuche ich alles zu halten, egal wer kommt."

Ausgelassener hatten die Hoffenheimer Fans ihr Pfingstwunder am Sonntag gefeiert. Der Verein hatte kurzfristig 100 Liter Freibier organisiert. Rund 300 Anhänger pilgerten zum Training und empfingen die Mannschaft mit Sprechchören. Die erste Elf war zum Auslaufen gekommen und hatte tosenden Beifall erhalten. Spieler und Fans klatschten sich ab. Die Ersatzspieler trainierten eine knappe Stunde. "Das war nicht oft so hier in Zuzenhausen", freute sich Salihovic. "Es war schön. Wir müssen diese Euphorie mitnehmen."

Das will auch Trainer Markus Gisdol, mahnt aber: "Es tut jedem gut, aber wir müssen auch den Finger heben und "Stop" sagen. Wir dürfen nicht nachlässig werden. Es gibt nichts zu feiern. Wir freuen uns, dass wir noch zwei Spiele vor uns haben, mehr nicht."

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