Kooperationsvertrag für Edeka-Markt unterzeichnet
Die beiden Gemeinden wollen den Markt zwischen den Orten jetzt auch ganz offiziell.

Von Roland Wolf
Eschelbronn/Neidenstein. Die beiden Bürgermeister von Neidenstein und Eschelbronn, Frank Gobernatz und Marco Siesing, haben jetzt im Eschelbronner Rathaus einen wichtigen Schritt vollzogen, um die Ansiedlung eines Edeka-Marktes auf einem Gelände zwischen den beiden Gemeinden zu ermöglichen. Dazu unterschrieben sie einen dreiseitigen Kooperationsvertrag, der für Edeka Voraussetzung dafür war, einen Lebensmittelmarkt mit Vollsortiment auf der dafür vorgesehenen Fläche zu bauen. Vorausgegangen waren lebhafte Diskussionen in den Gemeinderäten beider Kommunen, aber nun hat man sich auf die Fortsetzung einer bisher guten interkommunalen Zusammenarbeit geeinigt.
In der Präambel des Vertrags wird auf die ohnehin schon lange bestehende enge Verbundenheit zwischen den Ortschaften verwiesen, wie sie auf den unterschiedlichsten Ebenen praktiziert wird. Die Feuerwehren arbeiten eng zusammen, der Bürgerbus wird gemeinsam genutzt, und von der vorhandenen Dienstleistungs-Infrastruktur mit Ärzten, Banken, Apotheken, Poststellen, Handwerksbetrieben, Büros und Restaurants profitieren die Bürger beider Gemeinden.
Das Zukunftsprojekt "gemeinsamer Einkaufsmarkt" soll von einem selbstständigen Kaufmann auf einer Verkaufsfläche von rund 1250 Quadratmetern geführt werden. Die Realisierung des Projekts ist nur durch ein Zusammenwirken beider Gemeinden möglich, was eine Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Eschelbronn und eine Zustimmung der Gemeindeverwaltungsverbände Elsenztal und Waibstadt erforderlich macht. Beide Gemeinden verpflichten sich im Kooperationsvertrag, auf eine zügige Umsetzung des Projekts hinzuarbeiten. Beschlüsse zur Änderung des Regionalplanes wurden bereits in den Gemeinderäten beider Orte gefasst.
Das zu überplanende Gelände befindet sich ausschließlich auf Eschelbronner Gemarkung, weshalb das Verfahren zur Ansiedlung des Marktes von der Gemeinde Eschelbronn übernommen wird, die auch die hierfür notwendigen Personalressourcen zur Verfügung stellt. Falls das Projekt erfolgreich realisiert werden kann, wollen sich die Gemeinden die Gewerbesteuereinnahmen hälftig teilen.
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Die beiden Bürgermeister sind sich einig darin, den zusammen 4500 Einwohnern ihrer Gemeinden auch in den kommenden Jahrzehnten eine sichere und angemessene Nahversorgung garantieren zu wollen. Dafür ist diese Entscheidung unumgänglich, zumal die derzeitigen Spekulationen um die mögliche Ansiedlung eines Netto-Marktes in Epfenbach das Thema noch etwas befeuert haben.
Noch ist es nicht mehr als eine "Absichtserklärung" beider Gemeinden, das Zukunftsprojekt "gemeinsamer Einkaufsmarkt" realisieren zu wollen. "Ob alles so eintritt, wie es gewünscht ist, weiß man noch nicht, denn manch andere Dinge sind von den Gemeinden jetzt nicht mehr beeinflussbar", sagen die beiden Bürgermeister. Aber ihre Hausaufgaben haben sie mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages auf jeden Fall schon mal gemacht.