Hallenbad-Sanierung wird wohl komplizierter
Mehrere Firmen sind dafür nötig. Das Bad bleibt bis November auf jeden Fall geschlossen. Schwimmkurse wurden verschoben.

Epfenbach. (jou) Bürgermeister Joachim Bösenecker hat "leise geweint", wie er berichtet, als ihm das Ausmaß der Hallenbad-Sanierung bewusst wurde.
Wie berichtet, sind Teile des Hubbodens des Hallenbades von Rost befallen. Grund dafür ist das Chlor im Wasser, das die Metallkonstruktion, die immer im Wasser ist, angreift. Nach 20 Jahren sei das unvermeidbar, dass sich Rost bildet, erklärt der Bürgermeister und fügt in Bezug auf die Maßnahme hinzu: "Man sieht deutlich, dass es zwingend erforderlich ist." Das hat vor Kurzem auch die Fachfirma bestätigt, die sich den Schaden angeschaut hat. Dabei kam dann auch heraus, dass die Sanierung komplizierter werden wird als bisher gedacht, denn insgesamt drei Firmen werden für die Sanierung benötigt. Eine ist dafür da, die Platten des Beckens abzuheben, eine weitere kümmert sich dann um das Abstrahlen des Rostes und die neue Lackierung, während die Dritte die Bodenelemente ausbaut. Dass der Bauhof letztere Arbeiten selbst macht, davon wurde Bösenecker dringend abgeraten.
Da die Fachfirma, die das Hallenbad inspiziert hat, erst Ende November mit den Arbeiten beginnen kann, ist das Schwimmbad bis dahin auf jeden Fall geschlossen. Grund für die Entscheidung ist auch die Trockenheit. Überall hieße es, man solle Wasser einsparen, da wäre es ein falsches Signal, wenn die Gemeinde das Schwimmbecken für die knapp drei Monate wieder füllen würde, sagt Bösenecker, denn dafür brauche es rund 300.000 Liter Wasser. Dieses kommt aus dem gemeindeeigenen Brunnen aus 22 Meter Tiefe. Hinzu kommen außerdem die Kosten, um das Wasser aufzuheizen. Das seien "mehrere tausend Euro".
Die VHS, die eigentlich sieben Schwimmkurse im Bad angeboten hätte, hat Bösenecker bereits informiert. Er findet die Situation nicht gut. "Aber was soll ich machen?" fragt er. Die Volkshochschule hat die Kurse mit jeweils sieben Kindern nun auf den Januar 2023 verlegt. "Die Kinder verlieren ihren Platz auf keinen Fall", sagt Andrea Henrich. Gerade nach Corona sei es enorm wichtig, dass die Kinder schwimmen lernen. In den Kursen seien teilweise acht- und zehnjährige Kinder angemeldet – die Kurse können ab fünf Jahren besucht werden. Es bestehe also großer Nachholbedarf, sagt Henrich.
Wie viel die Sanierung insgesamt kostet, ist noch nicht abzusehen. Bösenecker hat bisher nur ein Angebot für die Beckenplatten bekommen, die demontiert und später wieder angebracht werden müssen. Die Firma möchte dafür rund 3600 Euro. In den nächsten Tagen erwartet der Bürgermeister dann auch das Angebot der Firma, die den Schaden begutachtet hat.