Mühlhausen

Der Jugendarbeit gehen "die Ideen nie aus"

Die Mobile Jugendarbeit des Vereins Postillion ist ins Mühlhausener Jugendzentrum "Subway" eingezogen.

13.06.2022 UPDATE: 14.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden
Eine Bereicherung: Das Jugendzentrum „Subway“ in Mühlhausen arbeitet mit dem Verein „Postillion“ zusammen. Foto: Pfeifer

Mühlhausen. (seb) "Wenn wir uns hier treffen, macht es mehr Spaß": Für viele Mühlhausener Jugendliche und junge Erwachsene ist das "Subway" ein hochwillkommener Ort zum Chillen, Reden, Musik hören oder Spielen – weitgehend ungestört von Erwachsenen. Das Angebot wurde nun erweitert, durch die Mobile Jugendarbeit der Gemeinde und des Vereins Postillion, was eine ernstere Note hineinbringt, ohne dass der Spaß zu kurz kommt.

Hier begegnen die jungen Menschen nicht nur Mitschülerinnen und Mitschülern, hier wird nicht nur rumgesessen, nachdem im Discounter die Getränke besorgt wurden. Ohne das Jugendzentrum "würde ich zuhause sitzen und zocken", erzählt eine junge Besucherin selbstkritisch – oder sonst vor irgendeinem Bildschirm hocken, sagen andere über sich.

Im Untergeschoss des Bürgerhauses gelegen, ist das "Subway" kein typisches, von der Kommune getragenes Jugendzentrum: Es ist ein Verein, der sich unterm Vorsitz von Sebastian Hotz und Alexander McPhee im Gemeindeleben gerne einbringt, etwa bei Prunksitzung und Ferienspaß oder durch Kürbisschnitzen zu Halloween. "Leben in der Bude" sei immer willkommen, so Hotz, es sei aber auch eine Herausforderung, alles zu stemmen, schließlich engagierten die Mitglieder sich ehrenamtlich.

Viel Freiheit will man den Jugendlichen geben, wie Hotz erklärte: Da geht es ganz informell zu, einer holt den Schlüssel beim Vorstand ab und kann die Räume mit der Clique nutzen – und ist verantwortlich, dass nichts kaputt geht und keine Unordnung zurückbleibt. Dann kann man die kleine Küche nutzen, auf bequemen Sofas lümmeln, im Tischkicker antreten, die Spielekonsole nutzen, quatschen, Party machen, alles selbstorganisiert. Drahtloses Internet soll zeitnah eingerichtet werden.

Der Verein hat sich bereit erklärt, einen Raum auch dem Sozialarbeits-Team des Vereins Postillion für zwei Nachmittage in der Woche zur Verfügung zu stellen: Friederike Bün, Lukas Staab und Atim Pilarski. Im März lief das neue Angebot an, "jetzt haben wir uns sehr gut eingelebt", berichtete Bün.

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"Wir haben viele Ideen,die gehen uns nie aus", sagte sie: Spiele, Sport, Quatschen, Backen und Kochen, Ausflüge und weitere Aktionen in Absprache mit den jungen Leuten bietet das Postillion-Team ihr zufolge schon an. Es gibt Aktionen nur für Mädchen und ein Jungs-Treff wird gerade vorbereitet. Die Kooperation mit der Schulsozialarbeit sowie mit den Jugendzentren "Down Under" in Tairnbach und "Focus" in Rettigheim (das gerade renoviert wird) laufe an. Zur Mobilen oder Aufsuchenden Jugendarbeit gehört zudem das "Streetwork": den jungen Leuten nicht nur an einem festen Ort zu begegnen, sondern auch dort, wo sie sich gerne aufhalten, beispielsweise auf Sportplätzen oder Schulhöfen.

Im Begegnungscafé gegenüber dem Rathaus kann man darüber hinaus Räume für geschützte Einzelgespräche mit den Jugendlichen nutzen, so Bün, sodass ganz ungezwungen auch Probleme angesprochen werden können. Wichtig ist dem Team überdies, an der Gestaltung des geplanten "Chill-Platzes", der allen jungen Leuten zur Verfügung stehen soll, mitzuwirken.

Ein Wunsch des Postillion-Teams wäre, einen weiteren "Subway"-Raum mitnutzen zu können, damit verschiedene Cliquen nicht aufeinanderhocken und man sich auch mal zurückziehen kann.

Zur Feier der Zusammenarbeit zwischen Subway, Gemeinde und Postillion drückte Bürgermeister-Stellvertreterin Rebecca Opluschtil ihre Freude über diesen neuen Baustein in einem gelungenen Gesamtkonzept der Kinder- und Jugendarbeit aus. In der jüngeren Vergangenheit habe sich viel getan, "wir sind gut aufgestellt".

Jetzt habe die Gesamtgemeinde ein Familienzentrum für junge Eltern und die ganz kleinen Kinder, einen Offenen Treff für Väter und Mütter sowie ein Kinder- und Jugendforum, mit dem die Gemeinde den Austausch über die Anliegen und Sorgen der jüngeren Mitbürgerinnen und Mitbürger anbietet. Drei Jugendzentren, Jugend-AGs sowie Sozialarbeit an den Schulen und die wertvolle Jugendarbeit der Vereine gebe es darüber hinaus – und jetzt: die Mobile Jugendarbeit. Opluschtil: "Da ist für jeden was dabei."

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