Weihnachtsaktion

RNZ-Leser schnürten ein riesiges Hilfspaket

792.000 Euro sind ein Spendenrekord. Dafür gab es dankbare Rückmeldungen vieler Empfänger.

11.02.2022 UPDATE: 12.02.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden
Freuen sich über den neuen Spendenrekord der RNZ-Weihnachtsaktion (v.l.): Herbert Scheuermann vom Sozialamt Heidelberg, RNZ-Stadtredaktionsleiter Sebastian Riemer, Weihnachtsaktion-Organisator Fritz Quoos und und Katja Melzer vom Sozialamt des Kreises. Foto: Hentschel

Von Fritz Quoos

Heidelberg. Im Jahr 2022 wird noch mehr kinderreichen Familien mit geringem Einkommen, verarmten alten und alleinstehenden Menschen aus Heidelberg und der Region in akuten Notlagen rasch und unbürokratisch geholfen. Denn das Hilfspaket, das die sozial engagierten Leserinnen und Leser der RNZ mit ihren Spenden für die Weihnachtsaktion geschnürt haben, ist größer denn je: 792.605 Euro sind zusammengekommen – und damit noch einmal fast 30.000 Euro mehr als beim Rekordbetrag des Vorjahres.

Dieses Traumergebnis ist der ungebrochenen Spendenbereitschaft der Lesergemeinde, von Firmen, Vereinigungen, Stiftungen und Initiativen zu verdanken, die in den Wochen vor Weihnachten in einer täglichen RNZ-Kolumne mit Sozialfällen konfrontiert wurden und daraufhin wieder Herzen und Geldbeutel öffneten. Ihnen allen dankt die Redaktion sehr herzlich, auch für eigene Aktionen und spontane Hilfsangebote, die an die Partner, die Sozialämter von Stadt und Kreis, weitergereicht werden konnten.

Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist der Fall eines 15-jährigen Waisenkindes, das heute bei der kranken Großmutter aufwächst. Ein Senior aus Walldorf, der als Kind ein ähnliches Schicksal hatte und noch heute dankbar für Hilfe ist, die er seinerzeit von außen erhielt, ließ nicht locker, bis er einen namhaften Betrag für den Jungen auf den Weg gebracht hatte. Und einem Ehepaar aus Schriesheim gelang es sogar, diesem Jungen für ein ganzes Jahr ein monatliches Taschengeld zu garantieren. Schöner kann es eigentlich kaum laufen, auch wenn es aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich ist, Spender und Empfänger direkt zusammenzubringen.

Hintergrund

> In Heidelberg erhielten rund um Weihnachten 1138 Menschen – darunter 368 Kinder – in 713 Haushalten Spenden. Zudem konnte im Laufe des Jahres 2021 weiteren 63 Haushalten in akuten Notlagen geholfen werden.

> Im Rhein-Neckar-Kreis konnte zu Weihnachten 1452

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> In Heidelberg erhielten rund um Weihnachten 1138 Menschen – darunter 368 Kinder – in 713 Haushalten Spenden. Zudem konnte im Laufe des Jahres 2021 weiteren 63 Haushalten in akuten Notlagen geholfen werden.

> Im Rhein-Neckar-Kreis konnte zu Weihnachten 1452 Menschen – davon 802 Kinder – in 423 Haushalten eine Freude gemacht werden.

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"Die Erfolgsgeschichte der RNZ-Weihnachtsaktion schreibt sich in Superlativen fort", schreibt die Heidelberger Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, Stefanie Jansen, in einem Dankesbrief. Sie sehe darin auch ein "sichtbares Zeichen des Zusammenhalts in unserer Stadtgesellschaft". Trotz pandemiebedingter Belastungen und gestiegener Lebenshaltungskosten hätten Bürgerinnen und Bürger "einmal mehr bewiesen, dass sie das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht kalt lässt". Die Spenden haben laut Jansen gelungene Überraschungen, große Freude und dieses Mal besonders viele dankbare Rückmeldungen ausgelöst. Nicht nur Alleinerziehende zeigten sich "unheimlich dankbar" und sahen in der unverhofften Finanzspritze eine große Erleichterung für das Weihnachtsfest. Nicht wenige vergossen Freudentränen, wie die Sozialbürgermeisterin berichtet. Für eine Familie fühlte sich die Spende an wie ein Lottogewinn, für eine Empfängerin kam sie "wie ein Wunder" – und sie hofft, künftig selbst in der Lage zu sein, sich als Spenderin zu beteiligen. Nicht nur die Spende selbst, auch die Geste der Spende wird von vielen Empfängern als besondere Wertschätzung und Zeichen für das Miteinander in der Gesellschaft empfunden.

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Auch die neue Sozialdezernentin im Rhein-Neckar-Kreis, Silvia Kempf, ist tief beeindruckt von der Spendenbereitschaft. Die Belastungen durch die Pandemie seien weiterhin spürbar, schreibt Kempf. Finanziell seien viele Familien durch Kurzarbeit oder Jobverlust stark betroffen, nicht wenige Kinder und Jugendliche psychisch belastet. Andere Familien stürzten durch Schicksalsschläge wie Unfall oder Tod in Krisen – und dann könne man mit einer Weihnachtsspende helfen, finanzielle Sorgen etwas zu mildern.

Kempf nennt viele beeindruckende Beispiele. So wurde einer Familie, die durch einen Brand Hab und Gut verloren hatte, in eine Notunterkunft umziehen musste und wegen des geringen Verdienstes des Vaters nicht alles Zerstörte ersetzen konnte, durch eine Spende doch noch ein schönes Fest ermöglicht. Eine alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern, die durch den plötzlichen Tod ihres Mannes in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und derzeit auf Stellensuche ist, konnte dank einer Spende wenigstens ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen.

Und eine Mutter, die wegen ihrer seit einem Autounfall schwerstbehinderten Tochter und der aufwendigen Pflege ihre Arbeit aufgeben musste, konnte mit einer Weihnachtsspende zum Fest einmal etwas entlastet werden. Den Dank der Empfänger gibt die Sozialdezernentin jetzt an die RNZ-Leserschaft weiter.

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