Hohe Mehrkosten - aber echter Mehrwert
Die Kosten für den Umbau des Burghardt-Gymnasiums steigen auf 27 Millionen Euro. Die Fertigstellung erfolgt Ende 2023.

Buchen. (rüb) Bei der Vorstellung der Pläne für den Umbau des Burghardt-Gymnasiums im Jahr 2018 lagen die geplanten Kosten noch bei 16 Millionen Euro. Ein Jahr später, beim Spatenstich, war bereits von 21 Millionen die Rede. Und jetzt ist klar: Wenn "Buchens größte Baustelle" Ende 2023 fertiggestellt sein wird, wird die Runderneuerung des BGB wohl 27 Millionen Euro gekostet haben – mindestens. Die Stadträte nahmen diese Nachricht am Montag in der Stadthalle aber relativ entspannt zur Kenntnis: Denn zum einen rühren die Mehrausgaben nicht aus dem Einbau "goldener Wasserhähne" und nur zum Teil liegen sie an den massiven Preissteigerungen in der Baubranche. Stattdessen wird mit dem Großteil des zusätzlich ausgegebenen Geldes ein echter Mehrwert geschaffen.
Dennoch hätten sich die Mitglieder des BGB-Bauauschusses und die Stadtverwaltung die Entscheidungen nicht einfach gemacht, betonte Bürgermeister Roland Burger. Mehr als fünf Stunden habe das Gremium zuletzt getagt und jede einzelne Kostensteigerung gemeinsam mit dem Architekten und der Schulleitung besprochen und überprüft.

Im neu errichteten Südflügel des Burghardt-Gymnasiums wird bereits unterrichtet. Foto: Rüdiger Busch
Nachdem es beim letzten Sachstandsbericht im Gericht (4. Oktober) einige offene Fragen gegeben habe, seien diese in intensiven Beratungen im Bauausschuss geklärt worden. Der damalige Stand von 26 Millionen Euro sei bei der Kostenfortschreibung noch einmal gestiegen – auf jetzt 27 Millionen Euro. Bei gut zehn Millionen Euro Zuschüssen verbleibe für die Stadt ein Eigenanteil von 17 Millionen Euro. Da die Zuschüsse nicht im gleichen Maß steigen wie die Kosten, hat sich der Eigenanteil der Stadt gegenüber der ursprünglichen Planung mehr als verdoppelt. Das Risiko weiterer Kostensteigerungen sei aber überschaubar, da – Stand Montag – nun schon 97,5 Prozent der Arbeiten vergeben seien.
Burger führte einige Beispiele für Kostensteigerungen durch Planänderungen auf, wie etwa die Erneuerung aller Fassaden oder das Schaffen von Sitzgelegenheiten unter den Treppen: Dies erhöhe die Aufenthaltsqualität deutlich. Doch es gebe auch nachträgliche Auflagen oder gesetzliche Vorgaben, die zu Mehrausgaben führten, etwa durch die Unfallversicherung. So müssten alle Treppengeländer im BGB – 250 laufende Meter – erneuert werden, da sich die Vorschriften geändert hätten. Mehrkosten allein hierfür: 260.000 Euro.

Die Fachräume stehen vor der Fertigstellung. Foto: Rüdiger Busch
"Die meisten Kostensteigerungen sind gut begründet", sagte Stadtrat Johannes Volk. Er dankte den Mitgliedern des Bauausschusses für ihren Einsatz. Bei einer Enthaltung wurde den Auftragserhöhungen für den Trockenbau (um 79.000 auf jetzt 318.000 Euro) und Elektroarbeiten (um 520.000 auf 4,4 Millionen Euro) zugestimmt. Zudem wurden die Abbrucharbeiten für die Bauteile 1, 3 und 5 zum Preis von 283 00 Euro an die Firma Reutlinger Abbruch (Eningen) vergeben. Die Baureinigung ging für 57.000 Euro an die Firma Tugend Gebäudereinigungsservice (Stuttgart).
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Architekt Tim-Felix Kilian stellte den aktuellen Sachstand vor: So schreite auch die Gestaltung der Außenanlage voran. So sei der großzügige Platz am Haupteingang fast fertiggestellt. Aber auch im Gebäude sei der Baufortschritt erkennbar: So stehe die Cafeteria kurz vor der Fertigstellung, und auch das Selbstlernzentrum sei auf einem guten Weg. Bis Ende Februar sollten die Bauteile 2 (neu errichteter Südflügel), 4 (Sanierung) und 6 (Neubau) abgeschlossen sein. Im Anschluss soll es mit den Bauteilen 1 und 3 weitergehen. Während der Sanierung von Bauteil 1 muss die Verwaltung provisorisch in Containern untergebracht werden, während das Lehrerzimmer vorübergehend in einen Musiksaal ausweicht. Als letzte Maßnahme soll der Ostflügel (Bauteil 5) in zwei Abschnitten saniert werden. "Unser Ziel ist es, Ende 2023 komplett fertig zu werden", sagte Kilian – ein Jahr später als ursprünglich geplant.
Dass das Geld gut angelegt sei und sich die Beeinträchtigungen durch den Umbau beim Blick auf das Resultat lohnen, stellte Schulleiter Jochen Schwab am Montag im Gespräch mit der RNZ heraus: "Die Schüler und die Lehrer fühlen sich in den bereits fertiggestellten neuen Räumen wohl. Und beim Blick auf die Baustellen bin ich mir sicher: Das Ergebnis wird richtig gut."