Buchen

BGB-Umbau könnte 25 Millionen Euro kosten

Das Architekturbüro Kilian präsentierte den aktuellen Stand der Baumaßnahme. Der Bauausschuss wird sich mit den Ideen befassen.

05.10.2021 UPDATE: 06.10.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Die bestehende Fassade soll saniert werden. Für die Minimallösung würden rund 130.000 Euro anfallen. Foto: Tanja Radan

Buchen. (tra) Der Umbau des Burghardt-Gymnasiums wird erneut teurer, das zeichnete sich bei der Sitzung des Gemeinderats ab, die am Montagabend in der Stadthalle abgehalten wurde. Das Architekturbüro Kilian präsentierte bei der Sitzung den aktuellen Stand der Baumaßnahmen und ging auf das weitere Vorgehen ein. Architekt Professor Kilian stellte dabei in den Raum, dass die Baukosten insgesamt 25 Millionen Euro betragen könnten. Der Eigenanteil der Stadt liegt dann bei 15 Millionen Euro. Noch im September war man von rund 23 Millionen ausgegangen.

"Der Neubau ist teilweise in Betrieb, in den Räumen wird unterrichtet, und der Innenausbau wird nach und nach ergänzt", berichtete Professor Hans-Ulrich Kilian dem Gemeinderat. Der Kunstraum werde genutzt und im Musiksaal habe bereits ein Elternabend stattgefunden. Ende 2021 solle, so Kilian, der Südflügel komplett in Betrieb sein.

Das Architekturbüro stellte anschließend Maßnahmen vor, die noch zu vergeben seien: Dabei handele es sich unter anderem um Abbrucharbeiten, die Gebäudereinigung und die Anschaffung von Mobiliar. Es soll ferner ein Container gemietet werden, in dem das Rektorat während des weiteren Umbaus untergebracht werden kann.

Als das Büro seine Ideen hinsichtlich des Mobiliars präsentierte, wurde deutlich, dass sich bei einer Realisierung die Kosten "läppern" werden: Die Architekten schlugen unter anderem Podeste unter den Treppen vor, die als Sitzgelegenheiten genutzt werden könnten. Zudem stellten sie dar, dass die bestehenden Geländer verkleidet oder erneuert werden sollten, und regten an, in Klassenzimmer Rammschutz für Ecken zu installieren. Hierbei handelt es sich meist um Beträge zwischen 10.000 und 20.000 Euro.

Richtig zu Buche schlägt der Vorschlag, den das Architekturbüro hinsichtlich der Fassade des Bestandsgebäudes ausgearbeitet hat: Da die vorhandenen Keramikplatten gebrochen seien, sei eine Erneuerung der Fassade "unabdingbar". Wenn nur die Stirnseiten des Gebäudes saniert würden, wäre mit Kosten von rund 130.000 Euro zu rechnen, bei der vollen Lösung wären es um die 250.000 Euro.

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Bürgermeister Roland Burger zog schließlich die Bremse: "Es ist eine deutliche Preissteigerung festzustellen. Bevor der Gemeinderat eine Entscheidung treffen kann, muss das Thema in den Bauausschuss." Beschlossen wurde, dass sich der Bauausschuss im Detail mit diesen Ideen und Notwendigkeiten auseinandersetzt und eine Beschlussempfehlung für den Gemeinderat erarbeitet, der sich im November wieder mit dem Thema befassen soll.

Bei der Summe von 25.245.000 Euro, die bei der Präsentation im Raum standen, handele es sich, so die Stadt Buchen auf Rückfrage der RNZ, um eine aktuelle Hochrechnung der Gesamtkosten unter Berücksichtigung von Ideen und Notwendigkeiten, die final noch nicht entschieden sind. Die im Nachgang angesprochenen Budgeterweiterungen oder zusätzlichen Kosten sind in dieser Hochrechnung nicht komplett, aber zum überwiegenden Teil bereits enthalten.

Stadtrat Otto Kern (Freie Wähler) kritisierte die "exorbitant gestiegenen Baukosten" sowie die Mehrkosten, die "en passant" dazu kämen. Er forderte eine dezidierte Erläuterung, wie es dazu gekommen sei. Stadtrat Jakob Bopp (Fraktion SPD/Grün-Links) bezeichnete die Preisgestaltung als "Salamitaktik".

Der Bürgermeister äußerte ebenfalls "Unbehagen" und sagte, dass in der Baubranche manches nicht gut gelaufen sei: Material werde verzögert geliefert, und Firmen seien teils weniger leistungsfähig, was zu einer "Kettenreaktion nach hinten" geführt habe. Burger unterstricht, dass der Bauausschuss hinsichtlich der Kosten genau hinschauen müsse. Er sah die Präsentation des Architekturbüros als Zwischeninformation an. Abstimmen wolle man in der nächsten Gemeinderatssitzung. Er betonte zugleich, dass dies jedoch nicht zu Verzögerungen auf der Baustelle führen dürfe.

Auch der nächste Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung bezog sich auf das Burghardt-Gymnasium: Im Bereich Naturwissenschaften wird unter anderem auch mit dem Bunsenbrenner gearbeitet, wofür Propangas bereitgestellt werden muss. Der Gemeinderat erteilte den Auftrag für die Fachklassen-Gasleitungen "Flüssiggasanlagen" einstimmig an den preisgünstigsten Bieter, die Firma Helmut Bundschuh aus Seckach, zum Angebotspreis von 42.821 Euro.

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