Am "Münchberg" soll ein Neubaugebiet entstehen
Hier sollen hauptsächlich Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen. Die Bäume sollen erhalten bleiben.

Obrigheim. (bx) Da mittlerweile die Wohnbaugrundstücke im jüngsten Baugebiet "Liebold" vollständig veräußert sind, sieht die Gemeinde Obrigheim es als dringend notwendig an, neue Bebauungsflächen auszuweisen. Hierbei stellte sich nach den bisherigen Vorprüfungen das Gebiet "Münchberg" als die beste Möglichkeit dar, weil hier die siedlungsstrukturelle Einbindung und die Gebietsentwässerung eine günstige Situation liefern.
Der im Juli 2020 gefasste Aufstellungsbeschluss sollte nun wegen einiger geringfügigen Änderungen erneut vorgestellt und beschlossen werden. Bei der Obrigheimer Gemeinderatssitzung erklärte Bürgermeister Achim Walter, dass die entsprechenden Unterlagen ab der kommenden Woche im Rathaus eingesehen werden können.
Ingenieur Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro IFK in Mosbach informierte über den künftigen Planungsablauf des Verfahrens, ausgehend von dem bereits vor 20 Jahren erstellten Flächennutzungsplan. Er zeigte die heutige Planung auf, nach der das Gebiet "Münchberg" mit zwei Ringstraßen erschlossen werden und hauptsächlich Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen sollen. Daneben würden in einigen wenigen Bereichen auch Mehrfamilienhäuser in Betracht gezogen.
Wichtig sei bei der Erschließung, dass die vorhandene Grünstruktur (das Gelände ist derzeit mit alten Baumbeständen bewachsen) weitgehend erhalten bleibe und durch weitere Grünbezirke ergänzt werde. Weiterhin soll die Abwassersituation mit Wasserbecken, getrennt nach Regenüberlauf und Schmutzwasser, geregelt werden.
Bei der Baufeldplanung soll trotz kleinerer Grundstücksgrößen eine möglichst großzügige Planungsfestlegung im Bereich von Dachneigungen, Dachbedeckungen, Fassadengestaltung, Stellplatzpflicht und Durchgrünung das Bauen möglichst wenig einschränken. Auch seien noch weitere schall- sowie verkehrstechnische und die Umweltbelange betreffende Untersuchungen ebenso notwendig wie ein Verkehrsgutachten.
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Ingenieur Simon Schuster vom Ingenieurbüro Willaredt beleuchtete noch einmal die geplante Entwässerung, wobei er ein 100-jähriges Ereignis zur Berechnungsgrundlage annahm und von getrennten Regenwasser- und Schmutzwasserkanälen ausging. Die Rückhaltebecken seien so groß dimensioniert, dass damit zu rechnen sei, dass die zusätzlich errichtete Notentlastung in Richtung Parkplatz/Schützenhaus wohl kaum in Anspruch genommen werden müsse.
Im anschließenden Bürgergespräch wurden Bedenken hinsichtlich der Verkehrsbelastung bei mehr als 200 neuen Wohneinheiten geäußert, wobei hier auch auf das noch anstehende Verkehrsgutachten verwiesen wurde. Ein Lärmschutzgutachten, eine umweltschutzbasierte Untersuchung mit Artenschutzbelangen und weiterer möglicher Probleme hinsichtlich des Streuobstbestandes werde vor endgültigen Beschlüssen in Auftrag gegeben.
Da das Verfahren in dieser recht frühen Phase bereits von Informationen für Bürger sowie Institutionen der Gemeinde begleitet werde, könne man sicher damit rechnen, dass möglichst viele Interessen der Bürger in die weitere Planung einflössen, meinte Bürgermeister Walter.