Klinikfusion ist noch nicht beschlossen
Das Kartellamt befasst sich mit den Plänen. Dann entscheiden die Landesregierung und das Parlament.

Heidelberg. (dns) Rund um Heidelberg soll in den nächsten Jahren ein "Innovationscampus" mit weltweiter Strahlkraft für die Gesundheitswissenschaften entstehen. Die Pläne dazu wurden am Montag in Stuttgart vorgestellt. Ausgangspunkt für diese Überlegungen war im vergangenen Jahr auch die Idee, die beiden Unikliniken in Heidelberg und Mannheim zu einer einzigen zu vereinen – die dann das Herz des neuen Innovationscampus und der "Health & Life Science Alliance Heidelberg Mannheim" bilden würde. Doch die geplante Fusion wurde nun auf der Pressekonferenz gar nicht erwähnt.
Das liegt nicht daran, dass die Pläne nicht weiter verfolgt würden, wie eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums (MWK) gegenüber der RNZ betont. Beschlossene Sache sind sie jedoch auch noch nicht: "Eine Entscheidung von solcher Tragweite für das Land muss gut bedacht und gründlich geprüft sein." Dabei seien nämlich mehrere Ministerien betroffen und nicht zuletzt das Parlament, das die Mittel für ein dauerhaftes zusätzliches Engagement des Landes freigeben müsse. "Die Entscheidung über eine mögliche Fusion wird zusätzlich anspruchsvoll durch den anstehenden Neubau für das Mannheimer Universitätsklinikum, dessen Finanzierung durch einen Trägerwechsel komplizierter wird, insbesondere hinsichtlich des kommunalen Anteils", so die Sprecherin.
Dennoch arbeite das MWK mit Hochdruck an der Umsetzung. "Derzeit werden die Voraussetzungen für eine Entscheidung erarbeitet." So muss zum Beispiel auch das Bundeskartellamt dem Zusammenschluss vorab zustimmen. Eine entsprechende "Fusionskontrollanfrage" habe man bereits gestellt, mit der Antwort rechne man demnächst.
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Auf der Pressekonferenz am Montag wollte man aber bewusst die neue Forschungsallianz und den Innovationscampus in den Vordergrund stellen, "der ohne Frage große Strahlkraft aus sich selbst heraus entwickeln wird, national wie international", betont die Ministeriumssprecherin. Sie fügt jedoch auch hinzu: "Ohne Zweifel lassen sich die Potenziale noch weiter heben, wenn man die beiden Unikliniken in Heidelberg und Mannheim enger zusammenführen würde."



