DHBW Mosbach

Baukompetenz-Zentrum soll auf das Obertorzentrum-Areal (plus Video)

Kreistag stimmt einmütig für eine Resolution für die schnellstmögliche Realisierung des Projekts.

01.07.2021 UPDATE: 02.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden
Kino im Kreistag: Ein aufwendig produzierter Imagefilm soll die Sinnhaftigkeit des geplanten Baukompetenzzentrums der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach verdeutlichen. Eine gemeinsame Resolution fordert parallel die schnelle Umsetzung des Projekts. Foto/Repro: Schattauer/Ludwig

Neckar-Odenwald-Kreis. (schat) Vor der Kür kommt die Pflicht. Das galt auch bei der jüngsten Sitzung des Kreistags in Schwarzach. Noch ehe man also den neuen Landrat küren durfte, war verpflichtend die Tagesordnung abzuarbeiten. Zumal sich auf der ein Thema fand, das besondere Beachtung und Unterstützung verdient und wohl auch nötig hat. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) steht zwar in Mosbach, hat aber für den gesamten Kreis und auch (weit) darüber hinaus Strahlkraft. Und um die Bildungseinrichtung, die sich seit ihrer Gründung 1980 so prächtig entwickelt hat, auch weiter zu sichern und zu stärken, verfolgt man nun eine nachhaltige Vision: Die Einrichtung eines in dieser Form einzigartigen Baukompetenzzentrums auf dem Areal des (ehemaligen) Obertorzentrums im Herzen von Mosbach.

Da für derlei Vorhaben das Land zuständig ist, müssen – das hat die Vergangenheit mitunter leidvoll gezeigt – dicke Bretter gebohrt werden. Sprich: Der Weg bis zur Umsetzung einer solchen Vision kann steinig und lang sein, selbst wenn Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit auf der Hand liegen. Das Vorhaben Baukompetenzzentrum braucht demnach breite und intensive Unterstützung, um die Entscheidungsträger der Landesregierung letztlich zur richtigen Weichenstellung "pro Mosbach" zu bewegen.

Als kräftiger Wegbegleiter will der Kreistag die DHBW Mosbach unterstützen. Einmütig stimmte man für eine gemeinsame Resolution, die alsbald mit großem Verteiler in der Landeshauptstadt gestreut werden soll. Unter dem Titel "Wissenstransfer für eine ganze Branche: Das Baukompetenzzentrum der DHBW Mosbach jetzt realisieren!" fordern der Neckar-Odenwald-Kreis und die Stadt Mosbach das Land Baden-Württemberg zu einer zeitnahen Umsetzung des Vorhabens auf.

Im Gemeinderat Mosbach wird über die Resolution am 28. Juli abgestimmt. Zustimmung vorausgesetzt (wovon auszugehen ist), sollen die fordernden Schreiben dann bereits tags darauf in Richtung Landeshauptstadt unterwegs sein, wie Landrat Achim Brötel erklärte.

Vor der Abstimmung zur Resolution hatten DHBW-Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann und der Vorsitzende der Stiftung "Pro DHBW Mosbach", der ehemalige OB Gerhard Lauth, im Kreistag verdeutlicht, was die Vision so besonders macht, was das Baukompetenzzentrum auszeichnet. Man wolle nicht nur mehr Raum für die wachsende Nachfrage nach den Studiengängen im Bereich Bauingenieurwesen und Holztechnik schaffen, sonder einen echten Mehrwert mit einer in dieser Form einzigartigen Einrichtung.

Auch interessant
Mosbach: Der lange Weg zum Titel "Hochschulstadt"
Neckar-Odenwald-Kreis: Landrat Brötel will "Menschen für ihre eigene Zukunft hier begeistern"
Mosbach: Wie Promotionen an der Dualen Hochschule möglich sind

Den verbalen Plädoyers für die nachhaltige Einrichtung mit Alleinstellungsmerkmal und zukunftssichernden Eigenschaften folgte ein visuelles Ausrufezeichen: All die Argumente, die für ein Baukompetenzzentrum am Obertorzentrum in Mosbach sprechen, hat man nämlich in einen achteinhalb Minuten langen Imagefilm gepackt, der informieren, aber vor allem auch bewegen soll. "Zukunft kann man bauen", findet (nicht nur) Gerhard Lauth. Und hofft mit der und für die Region darauf, dass man auch in der Landesregierung zum Schluss kommt, ein nachhaltiges Stück Zukunft in Form des Baukompetenzzentrums in Mosbach zu bauen.

"Nachhaltigkeit in Reinform", sieht Dr. Norbert Rippberger (CDU) im Baukompetenzzentrum, das keine neue Fläche verbrauche und ein Leuchtturmprojekt für ökologisches Bauen werden könne. Die Angebote der DHBW wirken weit über die Region hinaus, so Rippberger, der die Unterstützung der CDU-Kreistagsfraktion zusicherte. Diese Unterstützung gibt es "nachhaltig und uneingeschränkt" auch von den Freien Wählern, für die Hubert Kieser, selbst Bauingenieur, die Zukunftsfähigkeit des Vorhabens unterstrich. "Eigentlich bedürfte es einer solchen Resolution überhaupt nicht", befand Georg Nelius für die SPD-Fraktion, da in den zuständigen Ministerien die Sachverhalte schon seit Jahren bekannt seien. Unterstützen werde man den "Wink mit dem ganzen Gartenzaun" natürlich dennoch. Timo Riedinger (Bündnis 90 / Die Grünen) freute sich, dass das Finanzministerium Mittel für das Projekt in Aussicht gestellt habe. Eine dabei angedachte Finanzierung ab dem Jahr 2027 sei allerdings "deutlich zu spät", die Forderung nach "schnellstmöglicher" Umsetzung daher absolut zu unterstützen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.