Öffnen? Aber sicher!
Schwetzingen bewirbt sich für Modellprojekt.

Das Schwetzinger Schloss mit Garten aus der Vogelperspektive. Archiv-Foto: Kay Sommer
Schwetzingen. (RNZ) Der Antrag ist geschrieben und fristgerecht eingereicht: "Jetzt heißt es warten und hoffen, dass Schwetzingen als eine von zehn Kommunen im Land als Modellprojekt für weitere Öffnungsschritte ausgewählt wird", schreibt die Verwaltung. Sollte die Stadt zum Zug kommen, könnten ausgewählte Veranstaltungen im Bereich Kultur, Sport und im Jugendbereich wieder mit deutlich mehr Personen stattfinden als bisher von der Corona-Verordnung vorgesehen.
Voraussetzung dafür ist ein ausgeklügeltes, engmaschiges Test- und Hygienekonzept sowie eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung. Dafür konnte Ordnungsamtsleiter Pascal Seidel Prof. Michael Marx vom "Heidelberg Institute of Global Health" gewinnen. Ebenso dabei sind Wissenschaftler vom Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. "Durch die wissenschaftliche Begleitung sollen die Auswirkungen von Öffnungen im Bereich von Veranstaltungen und Freizeiteinrichtungen auf das Pandemiegeschehen erfasst werden. Mit den verantwortlichen Wissenschaftlern werden entsprechende Abbruchkriterien – etwa bei Infektionen, die auf die Öffnungen zurückzuführen sind, oder Modifizierungen wie zum Beispiel eine Anpassung des Hygienekonzepts im laufenden Prozess festgelegt", erklärt Pascal Seidel das Vorgehen.
"Mit insgesamt fünf privaten Testzentren für Corona-Schnelltests und PCR-Tests quer über die Stadt verteilt, ist Schwetzingen zudem sehr gut aufgestellt", ergänzt der Ordnungsamtschef. Als Partner für das Projekt konnte die Stadt das Schloss (SWR Festspiele, Mozartfest, Konzerte, Gartenführungen), die Alte Wollfabrik (Konzerte und Kleinkunst), das Theater am Puls und das Freizeitbad Bellamar mit seinem Allwetterbad-Konzept gewinnen.
"Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir als eine von zehn Kommunen im Land den Zuschlag für dieses Modellprojekt erhalten", zeigt sich Oberbürgermeister René Pöltl optimistisch. "Schwetzingen hat mit seinen rund 21.000 Einwohnern eine ideale Größe, und gleichzeitig locken zahlreiche Veranstaltungen Menschen aus der Region und darüber hinaus in die Stadt", erklärte der Oberbürgermeister weiter.
Die Bewerbung für das Modellprojekt sei auch ein wichtiges Signal für die teilnehmenden Akteure, "dass wir ihnen Perspektiven geben können um weitere Öffnungsschritte – sozusagen wissenschaftlich abgesichert – gehen zu können". Als Zeitraum für das Modellprojekt sei der 7. Juni bis 5. Oktober vorgesehen, so Pöltl.