Der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung will Kostenexplosion im Landtag klären
Jung fordert eine Befragung von Verkehrsminister Hermann. Er habe "unzählige Mails und Anrufe von aufgebrachten Bürgern" erhalten.

Neckargemünd/Heidelberg. (cm) Die Kostenexplosion bei der B37-Radspur zwischen Neckargemünd und Heidelberg hat womöglich ein Nachspiel im Landtag. Nun hat Christian Jung, FDP-Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Bretten und früherer Neckargemünder Stadtrat, eine Befragung von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) im Verkehrsausschuss beantragt. Anders als zunächst angekündigt, kostet die Umwandlung einer der vier B37-Fahrspuren in eine Radspur bekanntlich nicht 400.000 Euro, sondern 920.000 Euro.

Der 43-jährige Verkehrspolitiker hatte nach dem RNZ-Bericht am Freitag nach eigenen Angaben "unzählige Mails und Anrufe von aufgebrachten Bürgern" erhalten, so Jung, der im März in den Landtag gewählt worden war und deshalb sein Bundestagsmandat niederlegte. Jung sieht einen "merkwürdigen Sachverhalt" und kündigte einen Antrag zur Aufklärung der Kostenexplosion über die FDP-Landtagsfraktion an.
Mehrere Landtagsabgeordnete hätten frühzeitig von den tatsächlichen Kosten gewusst, meint Jung. Der Radweg sei das Lebenswerk von Hermino Katzenstein (Grüne), weshalb die grün-geführte Landesregierung den Vorschlag im Wahlkampf gerne umgesetzt habe. "Seine Äußerungen, er habe für die tatsächlichen Kosten keine Verantwortung, empfinden viele Neckargemünder als unsäglich", so Jung. "Es geht auch mir nicht um das Pro und Kontra von Fahrradwegen, die ich grundsätzlich gut finde, sondern um die Transparenz der Verwendung von Steuergeldern."
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Es wäre merkwürdig und mysteriös, wenn die tatsächlichen Kosten nicht von Anfang an abzuschätzen und zwischen den Grünen-Verkehrspolitikern bekannt gewesen wären, meint Jung. Schließlich sei Katzenstein Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehr der Grünen-Fraktion und Mitglied des Verkehrsausschusses im Landtag.



