Schulcampus erhält Laut- und Leisezone
Das Zentrum in Wiesloch wird in verschiedene Bereiche zum Zurückziehen oder Spielen unterteilt. Die Arbeiten beginnen in den Sommerferien.

Von Hans-Dieter Siegfried
Wiesloch. In den Sommerferien geht es los: Der Hofbereich im Schulzentrum Wiesloch wird umgestaltet. Aufgeteilt in verschiedene Zonen mit integrierter Freilichtbühne für Theateraufführungen, Musik-Arbeitsgemeinschaften und Außenunterricht werden für die Schüler jede Menge Möglichkeiten geschaffen. Özlem Taskiran, Leiterin der Fachgruppe Hochbau, stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die Planungen für das Areal im Bereich der Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule und der Bertha-Benz-Realschule vor. Noch stehen im April die Kanalerneuerungen des östlich der Realschule gelegenen Außenbereichs an, dann kann es bald losgehen. Die Gelder für die Gestaltungsmaßnahmen sind in den Neubau- und Sanierungskosten für beide Schulen enthalten.
"Wir haben uns bereits Mitte des Vorjahres mit den beiden Schulleitungen abgesprochen und das jetzt erarbeitete Konzept gemeinsam erarbeitet", berichtete Taskiran. Auf der zur Verfügung stehenden Fläche werden zwei Bereiche angelegt. Zum einen eine "Laut-Zone", zum anderen eine "Leise-Zone".
Letztere dient als Rückzugsort, um vom Schulalltag abzulenken. "Wir wollen dort Grüninseln mit Sitz- und Liegebänken realisieren", erläuterte Taskiran. Die vorhandenen Bäume sollen integriert werden, außerdem werden weitere Baumgruppen angelegt und auch dort werden Sitzmöglichkeiten geschaffen. Die begrünten Vordächer, die sich im Innenhof direkt an den jeweiligen Fassaden beider Schulen befinden, dienen als Aufenthaltsraum bei Regen und ermöglichen zudem einen geschützten Zugang zwischen den beiden Schulgebäuden. "Wir wollten auf jeden Fall ökologische Aspekte und den Klimaschutz mit in unsere Überlegungen einfließen lassen und haben aus diesem Grund Rasenflächen in die Leise-Zone mit einbezogen", so Taskiran
Als "Highlight" bezeichnete sie die großzügige Freiluftbühne. Diese soll multifunktional nutzbar sein – unter anderem für Unterricht unter freiem Himmel, aber auch für Proben und Aufführungen der Theater- und Musik-Arbeitsgemeinschaften. Dort könnten die Schüler alle Möglichkeiten der Selbstgestaltung der verschiedenen Themenfelder nutzen.
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In der Zone "Laut" dagegen geht es darum, den Jugendlichen Bewegungsmöglichkeiten zu bieten – der Schulalltag soll im wahrsten Sinne des Wortes aufgelockert werden. So wird beispielsweise ein Multifunktionsspielfeld angelegt, auf dem alle möglichen Teamsportarten ausgeübt werden können. Auch ein Spielplatz ist in dem Konzept enthalten. Dieser soll von den Jugendlichen beider Schulen naturnah gestaltet werden. Außerdem werden vier Tischtennisplatten aufgestellt.
So wird ein Gegenpol zu dem ruhigeren Areal gesetzt – alles unter dem Motto: "bewegungsorientierter Sozialraum". Wichtig sei es, wie Taskiran betonte, die Natur im Auge zu behalten und Lebensräume für kleinste Säugetiere und Vögel zu bieten. Dafür sind Bepflanzungen von Hecken und Sträuchern vorgesehen, die den Verwaltungstrakt der Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule vom eigentlichen Schulhof optisch abtrennen.
Bereits im Vorjahr wurde im Innenhof der Schule Schotter-Rasen verlegt. Für all jene, die mit dem Fahrrad zur Schule kommen, soll es deutlich mehr Stellplätze geben. "180 neue Plätze werden entstehen", informierte Taskiran. Somit gibt es dann in Summe 390 Abstellmöglichkeiten für Räder, die den Schülern zur Verfügung stehen werden.
Die Pkw-Parkplätze beim Fahrradabstell-Bereich am Ende der Busstraße, die bisher als Lehrer- und Besucherparkplätze genutzt wurden, werden somit für die Zweiräder weichen müssen. "Jedoch haben wir sechs Flächen für Autos parallel der Busstraße an der vom Schulhof abgewandten Seite eingeplant. Die sollen in erster Linie von Lehrkräften und Besuchern genutzt werden, die hinsichtlich ihrer Mobilität Einschränkungen haben", sagte Taskiran.
Und was ist bisher an der Schule geschehen? In knapp zweijähriger Bauzeit konnte der Neubau der Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule zum Schuljahresbeginn 2020/2021 übergeben werden. Noch während die Restarbeiten liefen und an der Realschule unter Hochdruck saniert wurde, standen Entwässerungs-, Erd- und Pflasterarbeiten auf dem Programm. "Vor dem endgültigen Ausbau, den wir jetzt vorgestellt haben, sollten die Schüler zumindest eine befestige Freifläche von rund 2000 Quadratmetern nutzen können. Dies ist uns in nur sechs Wochen gelungen", erklärte Taskiran.