Blumen- und Lichterfest wird aufgeteilt
Vom 14. bis 16. Mai "Blummefeschd" und vom 17. bis 19. September "Lichderfeschd" - Klassisches Fest hatte an Attraktivität verloren

Walldürn. (adb) Alles neu macht der Mai: Vom 14. bis 16. Mai beschreitet die Stadt Walldürn ganz neue Wege und feiert erstmals ein "Blummefeschd" im Frühling statt des Blumen- und Lichterfests. Ergänzt wird der Reigen sinnigerweise durch das "Lichderfeschd", das vom 17. bis zum 19. September den "Dürmer" Herbst einläutet.
Wie Tanja Naas, Leiterin der Tourist- und Freizeitinformation, auf Anfrage der RNZ mitteilt, stehe die Stadt aufgrund der noch nicht feststehenden Corona-Lockerungen für Mai "optimistisch in den Startlöchern". Das diesjährige Blumen-und Lichterfest werde sich lediglich rund um den Schlossplatz abspielen, da eine größere Planung nicht absehbar war. "Standplatzbetreiber für den Schlossplatz haben sich bereits angemeldet. Auch Musik und Imbiss wären mit kurzfristiger Planung auf dem Schlosshof möglich", informiert sie.
Der Gewerbeverein "Walldürn gemeinsam – aktives Stadtmarketing e.V." werde sich an den verkaufsoffenen Tagen mit einer Aktion beteiligen, sofern die Geschäfte bis dahin regulär öffnen dürfen. "Also lediglich eine kleine Miniversion des Blumen- und Lichterfestes", informiert sie.
Ganz leicht sei die Entscheidung, aus einem Fest künftig zwei zu machen, freilich nicht gefallen: "Man muss aber die Zeichen der Zeit erkennen", erklärt sie und erinnert an die Vorgeschichte. Ursprünglich sei das Fest von den Einzelhändlern ausgegangen, die sich jedoch in den vergangenen Jahren kaum noch während der kompletten Marktzeit aktiv eingebracht hatten.
Gleichermaßen habe das klassische Blumen- und Lichterfest im Laufe der jüngeren Vergangenheit immer mehr an Attraktivität verloren, da der Freitag und der Samstag eher schwach besucht gewesen seien. "Dies war unter anderem der Tatsache geschuldet, dass mittlerweile bekannt war, dass die Vereine usw. sich größtenteils nur an den starken Tagen Donnerstag und Sonntag beteiligen", begründet Tanja Naas und spricht von einer Art "Teufelskreislauf", durch den weniger Stände eine stetig geringere Anzahl an Besuchern bewirkt hätten. Erschwerend sei hinzugekommen, dass diverse Versuche zur Bereicherung und Ausweitung des Freitags wie der Triathlon durch die Innenstadt oder der "Gaudiabend" für Vereine und Institutionen nicht den gewünschten Effekt gehabt hätten. Donnerstag und Sonntag hingegen seien schon immer "Selbstläufer" gewesen.
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Hier setzt nun die Neukonzeption an: "Durch die Komprimierung der Dauer von Vatertag auf Sonntag werden wir den Freitag mit einer Art ,offiziellen Eröffnung‘ oder ,Bergfest‘ und dem ab diesem Jahr neu terminierten Sommertagsumzug stärken", verrät Tanja Naas. Das verkleinerte Marktgebiet und die Bespielung der Höfe sollen dem Fest zusätzlich einen "Altstadtfestcharakter" geben, wofür auch schon das Charisma der Walldürner Fachwerkstadt spricht.
Externe Marktstände sollen auf dem Schlossplatz/Burgstraßenareal angesiedelt werden, der "Festplatz" wird künftig der Schlosshof. "Mit rund 15 Höfen durch das Marktgebiet wird so für jeden Geschmack etwas geboten werden können", betont Tanja Naas und spricht von weiteren Programmpunkten am Freitag und Samstag, die jedoch aktuell noch nicht verraten werden. Nur so viel: "Hier haben Sina Berberich und ich schon einiges geplant", lässt sie wissen.
Dennoch ändert sich trotz dieser Neuigkeiten längst nicht alles: So dürfen die Autohäuser ihre Modellprogramme nach wie vor in der Innenstadt präsentieren; zudem hoffe die Stadtverwaltung auf eine rege Beteiligung der anliegenden Geschäfte. "Durch den Wegfall des NKD-Areals wird es auch eine kleine Alternative als Vergnügungspark in der Innenstadt geben, sodass schon für die Kleinsten etwas dabei ist", erklärt Naas.
Weiterhin wolle man in diesem Jahr das erste "Lichderfeschd" mit langer Einkaufsnacht feiern, sofern es coronabedingt möglich sei. Auch für diese Regelung spricht ein klarer Vorsatz: "Damit hätten wir am ,BluLi‘ zwar einen Tag und ein wenig Fläche verloren, aber ein ganz neues Fest im Herbst dazugewonnen", freut sich Tanja Naas.
Als weitere Aktionen seien darüber hinaus – jeweils unter coronabedingtem Vorbehalt – eine "Splashparty" im Juli analog zum Jahr 2020 mit Schwimmen und möglicherweise Fischerstechen, zusätzlich an allen Donnerstagen im August ein sogenanntes "Afterwork Event" sowie die "Kürbisallee" im Oktober mit langer Einkaufsnacht geplant.