Neckarsteinach

Das "Willkommen in Hessen"-Schild ist verschwunden

Das Schild an der B37 zwischen Neckarsteinach und Neckargemünd ist ebenso verschwunden wie das zwischen Eberbach und Hirschhorn. Bürgermeister Pfeifer vermutet Diebstahl.

01.12.2020 UPDATE: 02.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Seit Kurzem gilt das „Willkommen“-Schild als vermisst. Foto: Alex

Von Sabrina Lehr

Neckarsteinach. Aufmerksamen Autofahrern auf der Bundesstraße B37 zwischen Neckargemünd und Neckarsteinach dürfte beim Überqueren der Landesgrenze etwas auffallen: Denn das Schild mit der Aufschrift "Willkommen in Hessen", das sonst auf den Bundesland-Wechsel hinweist, ist weg. Nur noch der Metallpfosten mit einem Hinweis auf die hier verlaufende Burgenstraße steht. Wo eigentlich das hessische "Willkommen" grüßen sollte, herrscht gähnende Leere.

"Das Schild ist weg, genau wie das zwischen Eberbach und Hirschhorn", ärgert sich der Neckarsteinacher Bürgermeister Herold Pfeifer im Gespräch mit der RNZ. Schilder, die auf die Landeszugehörigkeit zu Hessen hinweisen sind verschwunden? Unweigerlich kommt dem Kenner der jüngeren Neckarsteinacher Geschichte die Anekdote in den Sinn, wie die Vierburgenstadt genau diese Landeszugehörigkeit vor knapp sechs Jahren gerne abgegeben hätte. Einen Zusammenhang weist Bürgermeister Herold Pfeifer aber vehement von sich: Mit neuen Wechselambitionen habe das verschwundene Schild nichts zu tun.

Im Gegenteil: "Das Schild wurde geklaut", so Pfeifer empört. Feinsäuberlich sei es aus der Fassung geschraubt und dabei das Burgenstraße-Schild am selben Pfosten um 180 Grad gedreht worden. "In der näheren Umgebung haben wir das Schild nicht gefunden und deshalb Anzeige erstattet", berichtet der Rathauschef. Dass ihm dies das Schild wiederbringt, bezweifelt er allerdings. Der Dieb indes hat es wohl konkret auf den hessischen Willkommensgruß abgesehen. Denn nur wenige Meter entfernt in Richtung Neckargemünd grüßt unbeirrt vom Verschwinden seines hessischen Pendants ein Schild mit der Aufschrift "Willkommen in Baden-Württemberg".

Für Rathauschef Pfeifer ist der Verlust "seines Schildes" gleich doppelt ärgerlich. "Schon als ich Leiter des Ordnungsamtes war, wollte ich so ein Schild für Neckarsteinach haben", erinnert er sich. Da aber die B 37 eine Bundesstraße ist, lag und liegt die Zuständigkeit in Sachen Beschilderung beim Land. Die zuständige Behörde "Hessen mobil" lehnte Pfeifers Gesuche seinerzeit ab und dieser begrub seinen Wunsch. Zumindest bis Axel Wintermeyer, Chef der hessischen Staatskanzlei, 2017 die Vierburgenstadt besuchte. Dabei stellte dieser fest, dass an den Straßen nichts auf die Landeszugehörigkeit von Neckarsteinach hinwies und organisierte ein Jahr später zwei Hessen-Schilder – auf Landeskosten. Zur Einweihung erklärte er, dass das eine großen Ausnahme sei: Denn vergleichbare Schilder wurden einst landesweit abmontiert.

Auch interessant
Neckarsteinach: Kein Zweifel mehr, dass hier Hessen ist
Die Hessen machen ernst: Schärfere Corona-Regeln in Neckarsteinach als in den badischen Nachbarorten
: Hirschhorn und Neckarsteinach wollen in Zukunft enger zusammen arbeiten

Umso schwerer dürfte es nun sein, an einen Ersatz für die beide Schilder heranzukommen. Herold Pfeifer indes will es versuchen. "Ich weiß noch nicht wie, aber ich setze alles daran, wieder solche Schilder zu bekommen", bekräftigt er. Und wer weiß, vielleicht besinnt sich ja auch der Schilder-Dieb und bringt seine Beute zurück ...

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.