Bekommt der SV Sandhausen ein neues Stadion?
Runder Tisch befasst sich mit "Verlagerung" des Vereinsgeländes -Jetzt gibt es fünf Alternativen zur Rodung in Waldschutzgebiet

Von Lukas Werthenbach
Sandhausen. Der Runde Tisch zur Erweiterung des Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen (SVS) hat sich bei seinem jüngsten Treffen mit zwei möglichen Flächen für einen Neubau des BWT-Stadions befasst. Demnach steht ein Umzug des gesamten Vereinsgeländes zur Debatte. Bisher waren lediglich drei Varianten besprochen worden, die für die Errichtung von zwei zusätzlichen SVS-Trainingsplätzen in Frage kamen. Doch am Dienstag meldete Bürgermeister Georg Kletti: "Diese beide neuen Standorte beinhalten eine komplette Verlagerung des BWT-Stadions und der bereits bestehenden und durch den SVS genutzten Trainingsplätze." Insgesamt sind nun also fünf Varianten im Spiel.
Wo die beiden "neuen Standorte" liegen, war aber noch nicht zu erfahren. Auf Nachfrage der RNZ gab Kletti auch keine Auskunft darüber, ob sich beide anvisierten Flächen auf Sandhäuser Gemarkung befinden. Er bestätigte lediglich: "An diesen Standorten wäre Platz für ein Stadion, die drei bestehenden durch den SVS genutzten Sportplätze und zwei weitere Trainingsplätze."
Bekanntlich wurde der Runde Tisch per Gemeinderatsbeschluss einberufen, nachdem der Protest gegen die ursprünglichen Pläne zur SVS-Erweiterung immer stärker geworden war: Dabei war vorgesehen, rund 2,5 Hektar des Waldschutzgebiets Schwetzinger Hardt zu roden, um zwei Sport- und über 140 Parkplätze direkt am bisherigen SVS-Gelände zu bauen. Die Pläne gingen auf Auflagen der für die Lizenzierung der Bundesliga verantwortlichen Deutschen Fußball Liga (DFL) zurück, nach denen der SVS zwei weitere Fußballplätze für sein Nachwuchsleistungszentrum braucht.
So kamen bereits im Januar und Februar Bürgermeister Kletti, Ortsbaumeister Michael Schirok, je ein Vertreter der vier Ratsfraktionen, Petra Weiß von der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz", SVS-Präsident Jürgen Machmeier sowie die Vorsitzenden der SVS-Nachbarn Tennisclub 1970 und FC Sandhausen zusammen. Dabei ging es stets um alternative Flächen außerhalb der Schwetzinger Hardt für die beiden Sportplätze, wobei drei – ebenfalls bis heute geheim gehaltene – Varianten verfolgt wurden.
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Die zwei neuen Vorschläge hätten aber mit einer "kompletten Verlagerung des Stadions" samt zusätzlichen Sportplätzen eine ungleich größere Dimension. Klettis Mitteilung zufolge schlug Machmeier die beiden neuen Varianten vor. Auch diese Standorte liegen demnach außerhalb des Waldschutzgebiets. SVS-Pressesprecher Markus Beer erklärte auf Anfrage, dass der Club kein Kommentar zu der Angelegenheit abgebe. Nach RNZ-Informationen reagierte keiner der Teilnehmer des Runden Tischs ablehnend auf die neuen Vorschläge. Beim nächsten Treffen sollen alle fünf Alternativen dem gesamten Gemeinderat vorgestellt werden. Ob dies noch in diesem Jahr geschieht, steht noch nicht fest.