Innovation Park erhält Zuwachs

Energiegenossenschaft zieht auf die ehemaligen Patton Barracks

Entwicklung des neuen Quartiers voll im Zeitplan

28.10.2020 UPDATE: 29.10.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Bald Ort der Zukunft: Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner und die HEG-Vorstände Laura Zöckler und Nicolai Ferchel (v. l.) vor dem Kasernengebäude 112, in das 2021 der „E+kubator“ einziehen soll. Mit von der Partie sind auch der Heidelberger E-Bike-Hersteller Coboc und der Strom- und Gaszähler-Anbieter Discovergy. Foto: Rothe

Von Tim Müller

Heidelberg. Lebendige Start-up-Unternehmen, kreative Köpfe aus dem IT- und Medienbereich – der Heidelberg Innovation Park (Hip) zwischen Speyerer Straße und Kirchheimer Weg soll für sie das Quartier der Zukunft werden. Nach dem Cloud-Anbieter Ameria und der städtischen Digitalagentur steht nun ein weiteres Mitglied der künftigen Nutzergemeinschaft fest: die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG). Bei einem Rundgang durch den Park informierte Oberbürgermeister Eckart Würzner am Montag über den aktuellen Entwicklungsstand.

Seit Ende 2017 entsteht der Hip auf den 15 Hektar der ehemaligen Patton Barracks. Er soll Unternehmen der Digitalbranche an einem Ort zusammenbringen und so Heidelberg zu einem Zentrum für Zukunftstechnologien machen. Im Hip sollen zwischen 5000 und 6000 Arbeitsplätze entstehen. Alle Gebäude erhalten über Glasfaser Zugang zur Breitband-Versorgung. Für die Entwicklung und Vermarktung des Areals ist die Entwicklungsgesellschaft Patton Barracks (EGP) zuständig, ein Unternehmen der Stadt Heidelberg und der Sparkasse.

Mit Blick auf die Gesamtentwicklung des neuen Quartiers betonte Oberbürgermeister Würzner, dass man voll im Zeitplan liege. "Die Infrastruktur wie Strom und Wasser ist bereits weitestgehend fertiggestellt, die Hauptverkehrsachsen werden bis Ende 2020 vollständig realisiert sein", so das Stadtoberhaupt. Der Abriss von Altgebäuden auf dem Hip sei mittlerweile abgeschlossen, alle Bestandsgebäude, die erhalten werden, seien zudem veräußert und teilweise schon wieder vermietet, ergänzte Georg Breithecker, Geschäftsführer der EGP.

"E+kubator" nennt die Heidelberger Energiegenossenschaft ihr neues Zukunftsprojekt auf dem Hip. Seit zehn Jahren setzt sich die Genossenschaft das Ziel, auch Nicht-Hausbesitzern Anteile an Solarstromanlagen zu ermöglichen. Die Fotovoltaikanlagen werden auf öffentlichen Gebäuden angebracht. Zusammen mit anderen Unternehmen aus der Start-up-Szene will die HEG nun in das alte Kasernengebäude 112 auf dem Hip einziehen – nach der Sanierung Anfang 2021 soll es losgehen. Der Heidelberger E-Bike-Hersteller Coboc und Discovergy, ein Anbieter von digitalen Strom- und Gaszählern, sind bereits an Bord.

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Die verschiedenen Unternehmen erhoffen sich durch die Unterbringung in einem einzigen Gebäude Synergieeffekte für das gemeinsame Projekt der Verkehrs- und Energiewende: "Für uns und für andere Firmen aus dem Bereich der Energie- und Mobilitätswende schaffen wir hier ein Gebäude, in dem der notwendige Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigt wird", erklärte HEG-Vorstand Nicolai Ferchel bei der Führung.

Neben den bereits genannten Firmen sollen in dem neuen Gebäude auch Coworking-Bereiche für Kreative und Freiberufler von Breidenbach bereitgestellt, sowie Ökostrom von den Bürgerwerken vermittelt werden. Zudem wird im E+kubator ein Reallabor entstehen, in dem die im Haus angesiedelten Zukunftstechnologien für Laien vorgestellt und erlebbar gemacht werden.

Auch für andere Projekte auf dem Hip steht die Planung fest: So wird der "SNP Dome", die neue Großsporthalle an der Speyerer Straße, gegen Ende des Jahres in Betrieb gehen. Sie soll als Austragungsort von Heimspielen der Heidelberg Academcis und der Rhein-Neckar-Löwen dienen. Zudem werden Schul- und Vereinssport in der Halle möglich sein. In der neuen Sportstätte werden bis zu 5000 Zuschauer Platz finden.

Seit Januar befindet sich direkt neben dem SNP Dome auch ein Parkhaus im Bau. Es wird Platz für 672 Autos und 750 Fahrräder bieten. Ende 2021 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Zudem bleiben die ehemaligen Stallungen der Patton Barracks erhalten. In das langgestreckte Gebäude am Mary-Somerville-Platz werden künftig Restaurants und Bars sowie verschiedene Dienstleister einziehen. Der zentral gelegene Ort soll so zu einem Treffpunkt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des neuen Quartiers werden. "Wir wollen hier nicht nur ein Gewerbegebiet erschaffen, sondern ein komplettes Ökosystem", erklärte Oberbürgermeister Würzner.

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