Konflikt-Hotspot in Aglasterhausen

Zoff zwischen Hausbewohnern hält Polizei auf Trab

Fassaden-Graffiti und Abreibung - Beamte zuletzt mehrfach gefordert

24.09.2020 UPDATE: 25.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Symbolfoto: dpa​

Heilbronn/Aglasterhausen. (schat/pol) Es ist schon fast so etwas wie ein lokaler Hotspot. Einer, der nichts mit Corona zu tun hat. Dafür aber reich an Konfliktpotenzial ist. Mehr als ein Dutzend Mal wurde in den letzten Wochen die Polizei an und in einem Wohnhaus in der Hauptstraße von Aglasterhausen vorstellig, meist waren die Beamten wegen (angegebenen) Bedrohungslagen oder (körperlichen) Auseinandersetzung verständigt worden.

Die Hausbesitzerin berichtete der RNZ dieser Tage von einem Bewohner, der mehrfach sie und andere Mieter aggressiv, mitunter auch tätlich angegangen habe. Sie fürchte um Leib und Leben, so die Frau. Der innerhäusliche Konflikt, der offenbar schon lange schwelt, ist inzwischen auch außerhalb sichtbar. An der Fassade des Hauses hat die Besitzerin einen Hinweis aufgesprüht, dass von einer bestimmten Wohnung "Gefahr" ausgehe.

Die Polizei wiederum bestätigt, dass gegen einen 34-Jährigen Hausbewohner mehrere Verfahren laufen, unter anderem wegen Bedrohung und Körperverletzung. Die Ermittlungen seien noch am Laufen, so Polizeisprecher Carsten Diemer. Allerdings verdeutlicht man vonseiten der Polizei auch, dass die Konfliktsituation im betroffenen Haus durchaus diffizil sei. Und Handlungen des einen – "die wir keineswegs rechtfertigen wollen" (Diemer) – vermutlich auch Provokationen von anderen vorausgingen.

Am vergangenen Freitag wurde die Polizei nun "unter Vorspiegelung einer falschen Einsatzlage", wie es im Polizeibericht hieß, alarmiert. Die gemeldete Handlung, dass ein bewaffneter Mann im Treppenhaus stehe, entpuppte sich am Ende jedenfalls als frei erfunden (wir berichteten). Hier prüft die Polizei nun, inwieweit dem Anrufer die Kosten für diesen Einsatz auferlegt werden können.

Nur wenige Stunden später musste die Polizei erneut nach Aglasterhausen: In der Nacht von Freitag auf Samstag versuchten offenbar mehrere Personen, dem 34-Jährigen aufgrund der vorangegangenen Vorfälle "eine Abreibung zu erteilen", so die Polizeiauskunft. Dabei kam es erneut zu Körperverletzungsdelikten ("wechselseitig", so die Polizei), die nun ebenfalls Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sind. Damit nicht genug: Tags darauf wurden die Beamten erneut in die Hauptstraße gerufen. Gemeldet wurde abermals eine Bedrohungslage, laut Hinweis ausgehend vom 34-jährigen Hausbewohner. Vor Ort konnte jedoch festgestellt werden, dass der Anrufer über den bereits bestehenden Konflikt berichten wollte und es wohl nicht zu dem gemeldeten Angriff mit Fausthieben gekommen war.

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"Unsere Aufgabe ist es, Straftaten zu verfolgen, daher nehmen wir alle Anzeigen in diesem Zusammenhang ernst. Wir werden vermutlich aber nicht den eigentlichen Streit zwischen der Hausbesitzerin und ihrem Mieter lösen können", führt Polizeisprecher Diemer aus: "Erschwerend ist für uns, dass immer neue Sachverhalte hinzukommen und zumindest von einer Seite immer mehr Beteiligte in den Konflikt hineingezogen werden. Es würde schon viel helfen, wenn sich die Parteien aus dem Weg gehen würden und uns unsere Arbeit machen lassen."

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