Weinheim

Beste Laune beim "PopUp-Picknick" im Schlosspark

Beim Einlass zum "Pop-Up-Picknick" lief es nicht optimal - Der Ärger war schnell verflogen

11.09.2020 UPDATE: 14.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden

Beim Picknick auf der Schlossparkwiese herrschte bei „cooler“ Musik beste Stimmung. Foto: Kreutzer

Von Günther Grosch

Weinheim. Die Idee ist sehr gut, der Spaß- und Chillfaktor war hoch, die Einlassorganisation dagegen erwies sich als "noch stark ausbaufähig": So lautet das Fazit des dreitägigen "Pop-Up-Picknicks" auf der Weinheimer Schlossparkwiese. "Jede Schulveranstaltung ist besser organisiert", verschafften die Wartenden ihrer Verärgerung Luft, nachdem sie sich bis zu 70 Minuten lang gedulden und bis hinunter zur St. Laurentiuskirche Schlange stehen mussten. "Nur ein einziger Eingang für jeweils 450 Besucher pro Tag: eine Zumutung."

Eine gewisse "Mitschuld" an dem Dilemma tragen natürlich die strengen Corona-Auflagen, unter deren strikter Einhaltung das Ereignis überhaupt erst stattfinden konnte. So mussten die bereits im Vorfeld gebuchten und personalisierten Tickets zunächst gescannt, anschließend die Picknick-Boxen ausgegeben und die Gäste von Einweisern zu ihren Plätzen geleitet werden.

Beim Einlass zum „Pop-Up-Picknick“ kam es coronabedingt zu langen Wartezeiten. Für die jeweils zugelassenen 450 Besucher stand nur ein Eingang zu Verfügung. Foto: Kreutzer​

Waren die nach den vorgeschriebenen Abstandsregeln und Farben geordneten Picknickdecken – rosa für zwei, gelb für vier und blau für sechs Personen – schließlich erreicht, stand dem chilligen Picknick- und musikalischen Kulturvergnügen allerdings nichts mehr im Wege. Für Ersteres sorgten die Inhalte der jeweiligen "Basic"- und "Premium"-Picknickboxen, gefüllt unter anderem mit Wein- und Schriesecco, Mineralwasser, Sandwiches, Kartoffelsalat, Bio-Gemüse-Sticks mit Kräuterdip sowie Schoko-Brownies. Wer wollte, hatte sich auch eine vegane Variante vorbestellen können.

Für entspannende Lounge-Musik und die angekündigten "Sunset Vibes" für die altersmäßig bunt durchmischte Gästeschar sorgten mit wummernden Beats und "Ibiza House Sound" die DJs "BeOne" alias Simon Wissing sowie DJ "Kid Bull". Für gediegenere "Good Vibrations" unter den Gästen erntete Sänger und Gitarrist Philipp Zink mit Coversongs reichlich Applaus.

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Coole Musik beim PopUp-Picknick. Foto: Kreutzer​

520 mit LED-Lichtern illuminierte Luftballons weckten bei Einbruch der Dämmerung Erinnerungen an die "Nacht der 1000 Lichter", welche die Schlossparkwiese alljährlich zur Kerwezeit in ein romantisches Licht tauchen. Tanzbegeisterte, die es auf ihren Decken nicht mehr still hielt, wurden allerdings schnell wieder in ihre Schranken gewiesen.

Oberbürgermeister Manuel Just, der mit Ehefrau Stefanie und Sohn Joris den Vorabend des 9. Geburtstags von Tochter Mira gleichfalls auf der Schlossparkwiese verbrachte, zeigte sich von der "imponierenden Kulisse, der Atmosphäre und der Disziplin der Bürger" begeistert. Man merke der an allen drei Tagen ausverkauften Veranstaltung an, dass sich die Menschen wieder nach Geselligkeit sehnten, so das Stadtoberhaupt.

Das Konzept des Pop-Up-Picknicks, das zuvor bereits in Lahnstein und Rastatt seine Premiere feierte, sei eine kreative Antwort auf diese Sehnsucht. Was auch der Beifall unterstrich, den Just auf die Ankündigung erntete, die Verwaltung zeige sich gesprächsoffen, diese Veranstaltung auch im kommenden Jahr wieder durchzuführen: "Wenn die Situation und Corona dies erlauben." Und auch für die Lösung des Engpasses am Eingang, den Just selbst hautnah miterlebte, wusste der OB bereits um eine mögliche Alternative.

Beste Stimmung beim PopUp-Picknick. Foto: Kreutzer

Was natürlich auch Wisio-Media Geschäftsführer Simon Wissing freute, dessen Koblenzer Event- und Werbeagentur das Spektakel als Ersatz für die Corona-bedingt ausgefallene "Streetfood-Tour" möglich gemacht hatte. Durch das Virus sei die gesamte Club-Szene zum Erliegen gekommen, brachte es der 33-Jährige im Gespräch mit der RNZ auf den Punkt. "Mit dem Pop-Up-Picknick wollen wir den Menschen zeigen, dass bei gutem Willen auf beiden Seiten wieder etwas geht." Ein auf diese Art und Weise gelungenes Open-Air-Event verleihe Sicherheit, weil es die Einhaltung des nötigen Abstands erlaube.

"Es hat sich absolut gelohnt hierherzukommen", machten Julia, Lukas, Vanessa und Robin aus Abtsteinach aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Endlich mal wieder von zu Hause rauskommen und eine Veranstaltung besuchen können. "Einfach toll" fanden es auch Tanja, Peter, Christl und Frank aus Birkenau. "Das Ambiente und die Musik, bei der man sich auch noch gepflegt unterhalten kann, sind einfach super", stimmten Christina, Michelle, Janine und André von der benachbarten Picknick-Decke her zu.

Wer sich möglicherweise demnächst auf einem der Social-Media-Kanäle wiedersehen oder sich das Spektakel "einfach noch anschauen und Appetit für das nächste Mal holen möchte": Ein Kamerateam des Veranstalters hat das Ganze die drei Tage über mitgeschnitten und stellt das Filmchen voraussichtlich ab Ende dieser Woche ins Netz.

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