So soll die neue Steinsbergschule einmal aussehen
Mit dem Bau könnte im Juli 2021 begonnen werden - Fertig soll sie 2023 sein - Kosten von rund 15 Millionen Euro

Von Stefan Zeeh
Sinsheim. Der Umzug der Steinsbergschule und des dazugehörigen Kindergartens, in denen Kinder und Jugendliche mit einer kognitiven Beeinträchtigung unterrichtet werden, zum Zentrum beruflicher Schulen wird konkreter. Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport des Rhein-Neckar-Kreises befürwortete am Dienstag bei seiner Sitzung in Wiesloch einstimmig die Entwurfsplanung für deren Neubau. Dieser sieht ein zweigeschossiges Schulgebäude vor, das über eine Gemeinschaftsfläche mit dem eingeschossigen Baukörper des Kindergartens verbunden ist. Dazu entsteht eine Gymnastikhalle, die von Schule und Kindergarten gemeinsam genutzt wird.
Entsprechend des vorangegangenen Architektenwettbewerbs, bei dem der Entwurf des Architekturbüros "Rossmann + Partner" aus Karlsruhe als Sieger hervorging, wurde das Gebäude als Passivhaus in Holzbauweise geplant. Nur bei erdberührenden Bauteilen wird Stahlbeton verwendet. Das Flachdach soll begrünt werden und auf Teilen des Daches eine Fotovoltaik-Anlage errichtet werden. Die Begrünung des Daches sei notwendig, sagte der Leiter des Eigenbetriebs Bau, Vermögen und Informationstechnik, Jürgen Obländer, um Regenwasser zurückzuhalten. Dieses würde ansonsten zu rasch in den naheliegenden Krebsbach eingeleitet, sodass dieser bei Starkregen weiter anschwellen würde.
Die Außenanlage, die von Schule und Kindergarten gleichermaßen genutzt werden kann, kommt dem besonderen Bedarf der Kinder und Jugendlichen entgegen und ist dementsprechend barrierefrei ausgestaltet. Gleichzeitig wird mit der Außenanlage die schwierige Zufahrtssituation an der Stichstraße zum Friedhof gelöst. Der Vorplatz vor dem Haupteingang ist für die Schüler- und Kinderbeförderung konzipiert, sodass ihn auch kleinere Busse anfahren können. Darüber hinaus werden für den Individualverkehr des Regelkindergartens auf dem bestehenden Parkplatz Kurzzeitparkplätze ausgewiesen.
Die Gesamtkosten für den Neubau der Steinsbergschule und des angeschlossenen Kindergartens liegen nach den momentanen Kalkulationen für die vorgesehene Variante eines Passivhauses in Holzbauweise bei 14,9 Millionen Euro. Würde das Gebäude als Massivhaus errichtet, wären es etwa 260.000 Euro weniger. Ein Gebäude, das die gesetzlichen Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung erfüllt, würde etwas mehr als 14 Millionen Euro kosten.
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"Wir haben ein nachhaltiges Gebäude geplant", verdeutlichte jedoch Obländer, dass diese Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausführungen zu gering erscheinen, um von der angedachten Holzbauweise Abstand zu nehmen. "Der Neubau bietet sich an", wies zudem Landrat Stefan Dallinger auf den baulichen und energetischen Zustand der alten Steinsbergschule hin, der "sehr fraglich" sei und den Bedürfnissen der Nutzer nicht immer entspreche.
Jedenfalls kam die Entwurfsplanung bei den Ausschussmitgliedern gut an. "Eine schöne Anlage" fand nicht nur die Sinsheimer Kreisrätin der Grünen, Anja Wirtherle. Mit deren Bau könnte im Juli kommenden Jahres begonnen werden, sagte Obländer. Aus den Sitzungsunterlagen des Kreistags geht hervor, dass mit einer Fertigstellung im Jahr 2023 zu rechnen ist. Oberbürgermeister Jörg Albrecht zeigt Verständnis für die Bauzeit, hätte sich aber über eine frühere Fertigstellung gefreut.