Eberbach

Spatenstich für neues Wasserwerk im Dürrhebstal

Bis Juli 2021 werden die Leitungen verlegt - Ein Millionenprojekt

18.06.2020 UPDATE: 19.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Bürgermeister, Stadtwerkschef, Ingenieure und Baufirma setzen auf dem Jugendzeltplatz im Ittertal den offiziellen Spatenstich für klares Quellwasser: Durchs Ittertal laufen die Leitungen, die das geplante neue Wasserwerk im Dürrhebstal 2022 ans Eberbacher Trinkwassernetz anschließen sollen. Bis 2025 soll das Millionenprojekt zur Sicherstellung der Wasserversorgung abgeschlossen sein. Foto: Christofer Menges

Von Christofer Menges

Eberbach. Startschuss für ein Millionenprojekt: Am Donnerstagvormittag wurde auf dem Jugendzeltplatz im Ittertal der offizielle Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt des Projekts "Wasser 2025" gesetzt. Bis Juli 2021 sollen von Eberbach durchs Ittertal Wasserleitungen verlegt werden, die das geplante neue Wasserwerk im Dürrhebstal mit dem Eberbacher Trinkwassernetz verbinden. Gleichzeitig werden Leerrohre für den Glasfaserausbau mitverlegt. Die Kosten für das Projekt liegen laut Ingenieurbüro bei 2,6 Millionen Euro. Für einen Teil davon gab es diese Woche bereits eine Förderzusage über eine Million Euro von Umweltminister Franz Untersteller. Insgesamt wird das Projekt vom Land mit 1,5 Millionen Euro gefördert.

Seit 2015, nachdem im Eberbacher Trinkwasser coliforme Keime entdeckt wurden, wird geplant. Jetzt, fünf Jahre später, geht es an die Arbeit. Ziel ist es, die Eberbacher Trinkwasserversorgung aus eigenen Quellen im Odenwald wieder in Schuss zu bringen. "Eberbach kann stolz sein auf sein eigenes Wasser, das aus den Wäldern aus der Region kommt", sagte Bürgermeister Peter Reichert beim offiziellen Spatenstich.

Das Eberbacher Quellwasser ist besonders weich und enthält kaum Kalk. Nur gab es mit der Aufbereitung, nachdem an den Anlagen jahrelang kaum etwas gemacht wurde, zuletzt Probleme. Nach wie vor wird dem Wasser in Eberbach zur Sicherheit derzeit Chlor zugesetzt – und das schmeckt nicht jedem. Vor allem nicht, wenn wegen Trockenheit auch noch die Grundwasser-Tiefbrunnen in der Au zugeschaltet werden.

Zehn bis 15 Millionen Euro sollen deshalb bis 2025 in die Wasserversorgung investiert werden. Neben dem neuen Wasserwerk im Dürrhebstal ist auch die Erneuerung des Wasserwerks in Gaimühle geplant. Allein die beiden Wasserwerke kosten über acht Millionen Euro. Schon das Projekt mit den Fall- und Förderleitungen zum Anschluss der neuen Werke ist umfangreich: Über zwei Kilometer wird entlang und teils auch unter der Friedrichsdorfer Landstraße mit natürlichem Gefälle eine Fallleitung verlegt.

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Über einen Kilometer läuft eine unter Druck stehende Förderleitung. Dafür sind 4000 Kubikmeter Erdaushub erforderlich. Die Verlegung von 500 Metern, unter anderem unter den Gleisen der Odenwaldbahn hindurch, erfolgt mit einer Spülbohrung. Dazu werden 2,5 Kilometer Leerrohre fürs Glasfasernetz verlegt, um das Ittertal auf lange Sicht ans schnelle Internet anschließen zu können.

Die Bauplanung liegt bei den Karlsruher BIT-Ingenieuren, den Bau übernimmt die Neckargeracher Firma HLT, die mit Stadt und Ingenieurbüro schon öfters zusammengearbeitet hat. Weil während des Baus die Wasserversorgung aus dem Ittertal wegfällt, werden die Tiefbrunnen in der Au zugeschaltet. Mit der Folge, dass der Härtegrad des Eberbacher Wassers steigt. Spätestens wenn 2022 das neue Wasserwerk fertig ist, soll dann aber wieder "blaues Gold" (Ingenieur Gerold Ebert) aus den Wasserhähnen Eberbachs fließen. Schneller geht es laut Bürgermeister Reichert nicht: "So ein Riesenprojekt, von 0 auf 100, über Jahre geplant, braucht seine Zeit."

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