Eberbach

Wie Corona den Bau des Feuerwehrhauses voranbringt

Manche Firmen wollen sogar schon früher auf die Baustelle - Zügig geht’s bei der Wehr voran

23.04.2020 UPDATE: 24.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Kommandant Markus Lenk (l.) und Hochbauamtsleiter Heinz Lang ( 2.v.l.) sind mit dem Baufortschritt am Feuerwehrhaus zufrieden. Manche Firmen wollen gar früher kommen. Foto: Deschner

Von Marcus Deschner

Eberbach "Es läuft gut", sind Hochbauamtsleiter Heinz Lang und Feuerwehrkommandant Markus Lenk mit dem Stand der Dinge beim Um- und Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses an der Güterbahnhofstraße zufrieden. Das knapp sieben Millionen Euro teure Projekt liege auch in Zeiten der Corona-Krise voll im Zeitplan. Wenngleich man auf der Baustelle einiges umorganisieren musste, will man im Herbst fertig sein.

Die durch die Insolvenz der zunächst beauftragten Rohbaufirma 2019 eingetretene Verzögerung habe man bekanntermaßen aufgeholt. Manche Firmen hätten bereits angefragt, ob sie früher auf der Baustelle anfangen könnten, da ihnen anderswo Aufträge weggebrochen seien.

Rund 40 Arbeiter sorgen derzeit gleichzeitig dafür, dass es vorangeht. darunter Rohbauer, Fliesenleger, Dachdecker, Lüftungsbauer, Verputzer, Metallbauer, Heizungsbauer und Sanitärfachleute. "Derzeit werden gerade die Geschossdecken im Altbestand sowie die Brüstung dort betoniert", sagt Lang.

Auch mit dem Trockenbau im Innern sei man schon sehr weit gekommen. Noch fehlten Estrich und Innenputz sowie abgehängte Decken. In einer Hälfte der neuen Fahrzeughalle werden Rüttelklinker verlegt, in der zweiten sind diese schon drin. Aus Staubschutzgründen ist die Halle zwischenzeitlich mit einer provisorischen Wand zweigeteilt. Über 14 Abstellplätze für Wehrfahrzeuge verfügt die neue Halle. Hinzu kommt ein Waschplatz, der aber ebenfalls zum Abstellen eines Fahrzeugs genutzt werden kann.

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Kommenden Montag sollen die Arbeiten an der Außenanlage beginnen, die Firma Michael Gärtner ausführt.

Polier Josef Gerl zeigt den Corona-Dokumentationsordner. Foto: Marcus Deschner

Mit Helm und Sicherheitsweste kommt Josef Gerl in die Fahrzeughalle. Der Polier der Mannheimer Baufirma Streib ist seit 40 Jahren auf dem Bau tätig und hat auch schon größere Projekte mit verantwortet. Jetzt schlägt er einen Din-A-4-Ordner auf. Darin ist akribisch aufgelistet, welche Firma wann mit welchen Mitarbeitern auf der Feuerwehrhaus-Baustelle war. Ebenso sind Telefonnummern notiert, wie diese Personen zu erreichen sind.

Das, so Gerl, sei seit Corona Vorschrift. Man müsse dies deshalb so genau dokumentieren, damit beim Verdacht einer Infektion rasch gehandelt werden könne und die mit dem mutmaßlich Infizierten in Kontakt gekommenen Arbeiter schnell ausfindig gemacht werden können. Auch die Kontaktdaten des Reporters werden erfasst.

Große Schilder mit Bildsymbolen weisen auf die momentan geltenden Regeln der Corona-Verordnung Bau wie Abstandhalten und dergleichen hin. Gearbeitet wird nur in kleinen Trupps. Pausen verbringe man nun getrennt, nutze die als Sozialräume dienenden Container in Schichten und dürfe sogar sein Vesper im Freien einnehmen. Wurden die WC-Anlagen früher wöchentlich gereinigt, so muss dies nun täglich erfolgen.

Gerl: "Wenn sich jeder an die Spielregeln hält, funktioniert das einwandfrei". Die Arbeiter werden vor der Tätigkeitsaufnahme belehrt – auch in ihrer jeweiligen Muttersprache. Kommandant Lenk ist es wichtig zu versichern, "dass der Feuerwehrbetrieb durch die Baustelle nicht beeinträchtigt ist". Wohl aber durch das Corona-Virus. Denn der Dienstbetrieb laufe nur noch online, Übungen und sogar arbeitsmedizinische Untersuchungen seien bis 30. Juni ausgesetzt. Freilich rücke man nach wie vor zu den Einsätzen aus. Doch auch für das Verhalten der Wehrleute dabei und danach gebe es klare Regeln , die durch die Unfallkasse festgelegt wurden.

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