Weitere Demonstration gegen Geburtshilfe-Schließung
Am kommenden Samstag startet die Demonstration um 10.30 Uhr am Krankenhaus. Um 11 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Château-Thierry-Platz geplant.

Von Stephanie Kern
Mosbach. Sie will noch mal ein Zeichen setzen: Für den morgigen Samstag hat Berit Löhlein wieder eine Demonstration für den Erhalt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Mosbacher Krankenhaus auf die Beine gestellt. Los geht’s um 10.30 Uhr am Krankenhaus, um 11 Uhr ist dann eine Kundgebung auf dem Château-Thierry-Platz (bei Sparkasse und Volksbank) geplant. Die Organisatorin bittet darum, von Parteienwerbung bei der Demo abzusehen.
Mitte Januar hat Berit Löhlein eine Unterschriftenaktion und eine erste Demo organisiert. Hintergrund ist der Struktur- und Maßnahmenplan, mit dem Klinikleitung und Kreistag das Millionen-Defizit verringern möchten. Die Resonanz auf Unterschriftenaktion und Demo war groß: Über 9000 Unterschriften kamen zusammen. Bei der Demo in Mosbach zeigten mehr als 400 Menschen, dass sie die Schließung der Geburtshilfe und Gynäkologie in Mosbach nicht mittragen wollen. "Seitdem ist auch noch einiges passiert", berichtet Löhlein.
Unter anderem wurde die zweifache Mutter aus Neckarelz in die SWR-Sendung "Mal ehrlich" eingeladen. "Leider kam ich dabei nicht zu Wort." Inhaltlich ging es an diesem Abend um das Thema "Schwere Geburt: Wird das Kinderkriegen immer riskanter?".
Die Einladung zieht aber nun eine weitere Berichterstattung über die Demo-Organisatorin nach sich. Am Samstag wird Berit Löhlein von einem Team der Landesschau des Fernsehens begleitet, am Montag – vor der zusätzlich anberaumten Kreistagssitzung, in der über die Zusammenlegung der beiden Abteilungen abgestimmt wird – wird sie dem SWR noch ein Interview geben.
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Aber auch in ihrem Alltag wird Löhlein häufig angesprochen, über soziale Medien angeschrieben oder bekommt E-Mails an die Sammeladresse geburtsortmosbach@gmx.de. "Es ist eine große Resonanz da, und viele Leute bedanken sich für das Engagement und dafür, dass wir für den Erhalt gekämpft haben", sagt Berit Löhlein. Dabei lohne es sich, nochmals ein Zeichen zu setzen und weiterzukämpfen, ist sie überzeugt.
Die vielen Unterschriften, die große (auch überregionale) Resonanz und die Beteiligung an der Demo seien ein klares Zeichen: "Das ist ein sehr aussagekräftiges Statement der Bürger. Wir sind nicht damit einverstanden, dass bei der medizinischen Grundversorgung gespart wird. Hierzu gehört für uns auch der Erhalt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe. Warum werden nicht nur die Abteilungen zentralisiert, bei denen planbare Eingriffe vorgenommen werden?", fragt Löhlein. Deswegen wolle man jetzt nochmals ein Zeichen setzen. "Ich glaube und wünsche mir auch, dass zur Demo am Samstag wieder so viele Menschen kommen", sagt die Organisatorin.
Bereits vor der vergangenen Kreistagssitzung wurden die mehr als 9000 Unterschriften an Landrat Dr. Achim Brötel und die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag übergeben. "Sie haben die Unterschriften dankend im Sinne einer wichtigen Meinungsäußerung im Rahmen der Beratungen zu dem Struktur- und Maßnahmenplan der Neckar-Odenwald-Kliniken entgegengenommen. Aktuell werden die Unterschriften im Landratsamt verwahrt und können dort auch von den Kreisrätinnen und Kreisräten jederzeit eingesehen werden", heißt es auf Nachfrage aus dem Landratsamt.
Der Beitrag über Berit Löhlein und die Demo für den Erhalt der Gynäkologie soll die SWR-Landesschau am kommenden Dienstagabend, 3. März, um 18.45 Uhr eröffnen. Die Entscheidung des Kreistags wird dann wohl schon gefallen sein.



