An Lösung fürs Hallenbad wird gearbeitet
Arbeitskreis trat vorige Woche erstmals zusammen - 33.400 Badegäste: Nach jahrelangem Rückgang stieg Besucherzahl 2019 leicht

Von Christofer Menges
Eberbach. Fürs marode Eberbacher Hallenbad, um das seit vielen Jahren diskutiert wird, scheint eine Lösung zur Finanzierung nicht ausgeschlossen. Vorigen Montag tagte erstmals der Arbeitskreis aus Stadträten und Vertretern der Stadtverwaltung und der Stadtwerke, am Donnerstag der Werksausschuss, beide hinter verschlossenen Türen. Stadtwerksleiter Günter Haag spricht von einem "positiven Kickoff". Spruchreif ist allerdings noch nichts: Bislang hat der Arbeitskreis erst einmal getagt und das schwierige Thema erörtert.
Im November zeigte sich Bürgermeister Peter Reichert noch "verzweifelt". Denn gleich, was geschieht: Es wird teuer. Das haben mehrere Gutachten zur Zukunft des Eberbacher Hallenbads ergeben. Die Kosten für unterschiedliche Varianten werden je nach Größe auf fünf bis zehn Millionen Euro geschätzt. Traglufthalle, Hollandbad mit Fertigbauteilen, abgespecktes Lehrschwimmbecken mit eingeschränkten Öffnungszeiten – all das mit Vor- und Nachteilen war bislang in der Diskussion.
Wegen der Kosten sprachen sich die Freien Wähler im Gemeinderat zuletzt für eine Schließung aus. Dagegen stemmen sich Vereine wie DLRG, Kanuclub und die Schwimmer des Turnvereins, die im Winter im Hallenbad trainieren.

Getan werden muss aber etwas: Die Besucherzahlen gehen seit Jahren zurück. Wurden 2010 noch mehr als 46.000 Badegäste gezählt, gingen 2018 nur noch 32.000 in der Halle schwimmen. Im vorigen Jahr gab es nach aktuellen Zahlen der Stadtwerke immerhin wieder einen leichten Anstieg: 2019 wurden 33.400 Besucher im Eberbacher Hallenbad gezählt. Das Betriebskostendefizit von Hallen- und Freibad beträgt rund 900 000 Euro im Jahr, den Löwenanteil daran macht das Hallenbad aus. Um den Fortbestand der Sauna wurde zuletzt heftig gerungen. Die Verluste werden von den Stadtwerken über Gewinne aus dem Strom- und Gasverkauf ausgeglichen. Konkurrenz macht die elf Kilometer entfernte Katzenbuckeltherme in Waldbrunn, die im Vergleich zu der Sporthalle mit Wasser, Sprungturm und Sauna in Eberbach einiges mehr zu bieten hat - etwa ein beheiztes Außenbecken.
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Außerdem kommt die Technik des 1973 eröffneten Bads in der Au in die Jahre. Noch könne man das Bad offen lassen, aber wie es in zwei, drei Jahren aussehe, wisse er nicht, sagte Bürgermeister Reichert im November. An einer Lösung wird weiter getüftelt.



