SG Nußloch-Insolvenz

"Jeden Euro zweimal umdrehen"

Zukunft für Nußlocher Handball-GmbH bleibt vage

17.01.2020 UPDATE: 18.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden
Die Handballfans der SG Nußloch bangen weiter um das Bestehen ihrer Teams. Foto: Gerold

Nußloch. (bmi) Der erste Schock ist überwunden, die ersten Gespräche sind geführt – aber die Zukunft des Handball-Drittligisten SG Nußloch ist noch weiter offen. "Wir sind schon einen guten Schritt weitergekommen", erklärte Henrik Schmoll, der vorläufige Insolvenzverwalter für die Handball-GmbH, auf RNZ-Nachfrage. Eine Prognose, ob der Spielbetrieb für die noch bis Ende April laufende Saison aufrechterhalten werden kann, könne Ende nächster Woche gegeben werden, so der Rechtsanwalt und Partner der Heidelberger Kanzlei Wellensiek.

Die Handball-GmbH, mit rund 30 Mitarbeitern sportliches Aushängeschild der 1600 Mitglieder starken SG Nußloch, hatte am Montag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Heidelberg eingereicht. Auslöser dafür war die Zahlungsunfähigkeit des Hauptsponsors, der Nußlocher Firma Heka Energy mit 15 Mitarbeitern. Deren früherer Geschäftsführer ist auch Gesellschafter der Handball-GmbH und hatte diese sowie zuvor die Handball-Abteilung als Sponsor mit weit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt. In der laufenden Spielrunde betrage der Anteil des Hauptsponsors am Etat weit über 80 Prozent, so Schmoll. In der Saison 2017/18 war der Anteil auf etwa die Hälfte des 250.000- Euro-Etats beziffert – und damals hatte der Hauptsponsor eigentlich für Sommer 2019 seinen Rücktritt angekündigt …

Am Donnerstagabend hat der Insolvenzverwalter zusammen mit der Geschäftsführung ein erstes Gespräch mit den Spielern der Herren- und Damenteams geführt. "Wir haben die Situation transparent dargelegt und konnten viele Fragen klären. Beide Mannschaften haben sehr professionell reagiert", sagt Schmoll. Ebenso lobte er die Zusammenarbeit mit Manfred Gspandl, dem Geschäftsführer der Handball-GmbH.

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Klar ist aber auch: Die Handball-GmbH verfügt über keine Vermögenswerte, Immobilien, Maschinen oder etwa Anlagevermögen. "Außer den Arbeitsverträgen mit Spielern und Trainern gibt es da praktisch nix", so Schmoll. Dies sei für eine Spielbetriebs-GmbH eine typische Konstellation. Nun gelte es, die Kosten zu minimieren und die übrigen Sponsoren an der Stange halten. "Wir werden jeden Euro zweimal umdrehen", so Schmoll. "Das Ganze wird eine sehr knappe Rechnung." Mit einem noch offenen Ende.

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