Dossenheimer Neckarquerung soll geprüft werden
Der Gemeinderat lädt auf Antrag der Freien Wähler Experten ein. Die Idee für eine Brücke nahe der Schleuse gab es bereits 2013

Von Doris Weber
Dossenheim. Schon lang werde über eine Neckarquerung für Fußgänger und Radfahrer im Bereich Edingen-Neckarhausen und Wieblingen auf der einen und Dossenheim auf der anderen Flussseite nachgedacht. So leitete der Verkehrsplaner Hans-Jürgen Tögel den Punkt "Neckarquerung" in seinem Verkehrskonzept ein. Das war 2016. Jetzt beantragten die Freien Wähler in öffentlicher Sitzung des Gemeinderats, sich konkret mit einem entsprechenden Vorschlag des Heidelberger Architekten Till Schweizer aus dem Jahr 2013 auseinanderzusetzen. Trotz Skepsis einigten sich die Gemeinderäte darauf, den Projektentwickler im April einzuladen.
Der schon 2013 bei der "Internationalen Bauausstellung" vorgestellte Vorschlag nutzt die Insellage der Wohnsiedlung "Windhof" zwischen Kanal und Altneckar mit Zugang über die Schwabenheimer Schleuse. Eine Variante A quert den Kanal am westlichen, eine Variante B am östlichen Ende, indem sie die Route vorbei am Wasserkraftwerk nimmt. In beiden Fällen stößt man auf der anderen Seite auf das Naturschutzgebiet "Unterer Neckar: Altneckar Wörth-Weidenstücker".
Naturschutzgebiet, Schleusenausbau und eventuell notwendiger Wendehammer – so fasste Matthias Harbarth (CDU) die kritischen Punkte, die gegen diese Umsetzung sprechen, als erster Redner zusammen. Es sei eher "Wunschdenken und Illusion", die Neckarquerung just an dieser Stelle zu realisieren, so der CDU-Fraktionssprecher weiter. Gleichwohl wolle man sich dem Ansinnen generell nicht verschließen.
Ähnlich äußerten sich die anderen Fraktionen. "Wir verfolgen das seit 30 Jahren", sagte Renate Tokur (Grüne). Sie erinnerte an den Vorschlag, die Neckarquerung an die vorhandene Autobahnbrücke zu heften. "Weil es gut ist", befürwortete Eugen Reinhard (FDP) den Vorstoß, eine weitere Neckarquerung wieder ins Gespräch zu bringen. Auf Höhe der Schleuse sah allerdings auch er derzeit keine Möglichkeit.
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Bürgermeister David Faulhaber griff in diesem Zusammenhang das Stichwort Schleuse auf. Er wolle einen Vertreter vom "Amt für Neckarausbau Heidelberg" einladen, um etwas über den Projektstand zum Schleusenausbau zu erfahren.
In ihrem Antrag hatten die Freien Wähler davon gesprochen, die derzeit "positive Grundstimmung zu Radprojekten" nutzen zu wollen. Dieses interessante Projekt könne so in die von der Landesregierung initiierten überregionalen Radprojekte eingebunden werden. Es geht um die Radschnellverbindung Heidelberg-Mannheim. Die Trasse ist vorbei an Schwabenheim bereits festgelegt. Außerdem ist geplant, die bestehende Schnellverbindung Frankfurt-Darmstadt weiter in den Süden bis Heidelberg fortzuführen.