Bluttest-Skandal Heidelberg

Vorstandsfrauen des Uniklinikums gehen

Annette Grüters-Kieslich und Irmtraut Gürkan lösten vorzeitig ihre Verträge auf

30.07.2019 UPDATE: 30.07.2019 15:33 Uhr 53 Sekunden

Irmtraud Gürkan (l.) und Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich. Archivfoto: Philipp Rothe

Von Klaus Welzel

Heidelberg. Noch ein Paukenschlag am Heidelberger Uniklinikum: Die beiden weiblichen Vorstände, Prof. Annette Grüters-Kieslich und Irmtraut Gürkan, lösten vorzeitig ihre Verträge auf. Gürkan hat am morgigen Mittwoch ihren letzten Arbeitstag, Grüters-Kieslich am 31. Oktober. Hintergrund sind die Verwicklungen des Vorstands in den Skandal um einen Bluttest zur Brustkrebsfrüherkennung, den das Klinikum gemeinsam mit der Vermarktungsfirma Heiscreen am 21. Februar als "Durchbruch" in der Brustkrebsforschung beworben hatte. Der Test erfüllt jedoch bei Weitem nicht diese Erwartungen.

Der Aufsichtsrat am Klinikum, der am Dienstagmorgen in Heidelberg tagte, bedankte sich bei den beiden Vorständinnen. Grüters-Kieslich habe "in den mehr als zwei Jahren ihres Wirkens zentrale Impulse für die Stärkung des Universitätsklinikums in Forschung, Lehre und Krankenversorgung gesetzt, wichtige Veränderungsprozesse eingeleitet sowie auf strukturelle Änderungsnotwendigkeiten hingewiesen. Darüber hinaus hat sie die Kooperation mit den Partnern am Standort gesucht", betonte die Aufsichtsratsvorsitzende, Simone Schwanitz. Lobende Worte auch für Gürkan, die das Uniklinikum in über 16 Jahren auf wirtschaftlich solide Beine stellte "und durch mutige Entscheidungen wichtige Grundlagen für künftige Erfolge" schuf.

Gürkans Position wird ab sofort von Hartmut Masanek kommissarisch übernommen. Der Diplom-Kaufmann war bisher Geschäftsbereichsleiter Finanzen am Universitätsklinikum und wurde am Dienstag vom Aufsichtsrat zum neuen Stellvertretenden Kaufmännischen Direktor ernannt. In die Suche nach einem Nachfolger für Gürkan und Grüters-Kieslich schaltet der Aufsichtsrat eine Personalberatung ein. 

Update: Dienstag, 30. Juli 2019, 18.40 Uhr

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