Schwetzingen

So soll der Umbau der Karlsruher Straße laufen

Stadtverwaltung informierte über Aufregerthema - "Diese Straße ist eine Herausforderung"

21.07.2019 UPDATE: 22.07.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden

Schwetzingens Erster Bürgermeister Matthias Steffan (links) informierte die zahlreich im Palais Hirsch erschienenen Bürger über die Sanierungspläne in der Karlsruher Straße. Foto: Lenhardt

Von Harald Berlinghof

Schwetzingen. Im Tagungsraum des Palais Hirsch drängten sich die Menschen. Zusätzliche Stühle wurden herbeigeholt, aber es gab nicht genug. Viele Bürger mussten stehen. Sie alle waren gekommen, um zu erfahren, wie es bei der Sanierung der Karlsruher Straße weiter gehen soll. Der Umbau ist ein Aufregerthema in Schwetzingen.

Dabei zweifelt kaum einer, dass die gegenwärtige Situation in der engen Straße verbessert werden muss. Der Gemeinderat hat schon vor einiger Zeit den entsprechenden Beschluss gefasst. Jetzt hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, den Schwetzingern die Umbaupläne noch einmal vorzustellen, deren Anregungen zu hören und sie gegebenenfalls in die Planungen aufzunehmen.

Zunächst stellte Schwetzingens erster Bürgermeister Matthias Steffan das Gesamtprojekt, das von Februar 2020 bis August 2021 - also über eine Bauzeit von 18 Monaten - gestemmt werden soll, in seinen Grundzügen vor. Die Kosten belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro. Die Ausschreibung musste aufgrund der hohen Summe europaweit erfolgen. Anschließend erläuterte Nicola Krebbel vom Planungsbüro Eibling die Abläufe des insgesamt in fünf Bauabschnitte unterteilten Projekts. Daran schloss sich eine Fragerunde an, an der sich die interessierten Bürger in einer intensiven Diskussion mit den Experten, darunter Joachim Aurisch vom Städtischen Bauamt, beteiligten.

In der Karlsruher Straße ist zwischen Schlossplatz und Zähringer Straße eine komplette Neuordnung der Verkehrsströme geplant. Zusätzlich soll die Kanalisation saniert oder erneuert und Leerrohren für das schnelle Internet gelegt werden. An einen schmalen Gehweg auf der östlichen Seite von 1,25 Meter Breite schließt sich eine Einbahnstraßen-Fahrbahn mit 3,50 Meter Breite an. Sie soll auch von Fahrradfahrer genutzt werden, die in Richtung Zähringer Straße unterwegs sind.

Auch interessant
Umbau der Karlsruher Straße in Schwetzingen: "Es wird zwar nicht perfekt - aber viel besser als jetzt"
"Runder Tisch Inklusion" Schwetzingen: Gehwege in der Karlsruher Straße sollen barrierefrei werden
Schwetzingen: Verkehrssituation in der Nordstadt soll verbessert werden

Westlich von der Fahrbahn schließt sich ein zwei Meter breiter Parkstreifen an. Dort sollen zwischen den Parkflächen Bäume gepflanzt werden. Den Abschluss auf der westlichen Seite bis zu den Häuserfassaden bildet ein 3,50 Meter breiter kombinierter Fahrrad/Gehweg. Dort sollen Fahrradfahrer entgegen der Einbahnstraßenrichtung in Richtung Schlossplatz fahren dürfen.

Eine Markierung soll Fahrradweg und Gehweg trennen. Generell wird in der Karlsruher Straße nur noch eine Maximalgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern erlaubt sein. Die Busse müssen hinter den Fahrrädern herfahren, sodass die Fahrradfahrer die Geschwindigkeit in der Straße vorgeben. Man denke in der Verwaltung und im Gemeinderat darüber nach, die Geschwindigkeit mit einer stationären Messstelle zu überwachen, erläuterte Steffan.

Während der Bauzeit wandert die Baustelle wie ein Pfropfen die Karlsruher Straße Richtung Zähringer Straße entlang. Ab dem Schlossplatz ist die Karlsruher Straße nur noch für Anwohner geöffnet. Eine entsprechende Beschilderung soll Auswärtige draußen halten - auch um die wenigen Parkplätze für die Anwohner frei zu halten. Der Gemeindevollzugsdienst soll ein strenges Auge darauf haben, ob Fremde mit auswärtigen Kennzeichen dort parken. "Das Anliegerschild bringt doch nichts. Das ist einfach naiv, das zu glauben", fand ein Besucher.

Die Parksituation war eine der größten Sorgen der Anwohner. "Die meisten Autos sind heute breiter als zwei Meter", monierte einer. Auch die Zufahrt zum Parkhaus Schlossgarage war ein Thema. Man werde sich bemühen, immer zumindest eine Spur ins Parkhaus freizuhalten, versprach Joachim Aurisch. Trotzdem fürchteten die Anwohner Rückstaus vor der Tiefgarage. Auch die Zufahrten zu den Geschäften sollen über intelligent offen gehaltene Seitenstraßen wie die Clementine-Bassermann-Straße möglich sein. Dazu müsse die Einbahnstraßenregelung teilweise und zeitweilig aufgehoben werden. Von der Zähringer Straße aus wird es daher zeitweilig eine Zufahrt in die Karlsruher Straße geben.

Ort des Geschehens

Aus dem Publikum kam der Vorschlag, eine weitere Informationsveranstaltung ausschließlich mit Anwohnern durchzuführen. "Das bringt doch gar nix hier", so ein Fragesteller, dem die Runde offenbart einfach zu groß war. Steffan sicherte dies für Januar zu und betonte, dass die Anwohner keine Scheu haben sollten, dem Bauamt zu melden, wenn Dinge nicht laufen wie geplant. "Diese Straße ist eine Herausforderung. Alles kann uns da im Ablauf nicht gelingen. Bauen ist immer mit Staub und Lärm verbunden. Ich kann deshalb nur auf ihr Verständnis hoffen", appellierte Matthias Steffan an die Anwohner.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.