Umbau der Karlsruher Straße in Schwetzingen

"Es wird zwar nicht perfekt - aber viel besser als jetzt"

Zweite Bürgerinformationsveranstaltung der Stadt zum Thema "Umbau der Karlsruher Straße"

14.06.2017 UPDATE: 16.06.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

Von Harald Berlinghof

Schwetzingen. Anfang April war die erste Bürgerinformation, dann gab’s eine Diskussion im Gemeinderat, am Dienstagabend die zweite Bürgerinformation und letztlich soll der Beschluss in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats gefasst werden. Mehr an Einbindung und Einbeziehung der 200 bis 300 Anwohner der Karlsruher Straße geht wohl kaum noch. Aber gerade einmal rund 35 waren ins Palais Hirsch gekommen. Und so ganz viel Neues gab es von Wolfgang Schröder, dem Geschäftsführer der beauftragten BS-Ingenieure, auch nicht zu erfahren.

Entscheidung im Gemeinderat

Und bei aller Diskussion. Die Karlsruher Straße wird davon nicht breiter. Sie ist nun mal, wie sie ist. Und ihre geringe Breite wird festgelegt von zwei historisch gewachsenen Gebäudelinien auf der Ost- und der Westseite. Gleichzeitig ist diese Straße die wichtigste Nord-Süd-Verbindung in der Schwetzinger Innenstadt zwischen Schlossplatz und Bismarckplatz, die täglich von rund 7000 Pkw und mehr als 100 Linienbussen benutzt wird.

Auf einer Distanz von 350 Metern stehen rund 50 Gebäude. Die Straße ist im Schnitt 4,27 Meter breit, an der engsten Stelle sogar nur 4,10 Meter. Inklusive der Bürgersteige sind es an dieser Stelle exakt 7,77 Meter. Das reicht gerade aus, um die vorgegebenen Mindestmaße einer Einbahnstraße, einem Fußgängerweg und einem kombinierten Rad- und Fußweg auf der anderen Seite unterzubringen, wie Schröder ausführte. Der vorhandene Parkraum wird erhalten bleiben, zusätzlich müssen die Abfallbehälter am Abfuhrtag einen Platz finden, was die Gesamtsituation nicht gerade erleichtert. Hinzu kommt, dass die Karlsruher Straße keine reine Wohnstraße ist, sondern es dort auch Geschäfte gibt, die ständig beliefert werden müssen. Trotzdem: "Es wird zwar nicht perfekt, aber viel besser als jetzt", warf Ordnungsamtsleiter Pascal Seidel als Argument in die Runde.

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Auf der Ostseite der Straße in Richtung Schlossgarten werde ein kombinierter Geh- und Radweg angelegt, den sich Fußgänger und Fahrradfahrer teilen müssen. Auf der Westseite hätte dieser Weg die Tiefgaragenausfahrt passiert. Noch nicht einmal für einen durch Markierung getrennten Geh- und Radweg ist die erforderliche Mindestbreite von 3,75 Meter gegeben. Die Verkehrsteilnehmer müssen sich deshalb mit gegenseitiger Rücksichtnahme denselben Verkehrsraum teilen.

Auf dem kombinierten Radweg sind allerdings nur die Fahrradfahrer in Richtung Schlossplatz unterwegs. Die Radfahrer in Richtung der Einbahnstraße müssen die Fahrbahn benutzen. "Der Schlossplatz hat gezeigt, dass ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer funktionieren kann", betonte Oberbürgermeister René Pöltl.

Die Variante, die jetzt, vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats, umgesetzt wird, ist dieselbe, die schon im ersten Bürgertermin von den Anwohnern favorisiert wurde. Der Gehweg auf der Ostseite hin zur (entfernten) Bahnlinie/Innenstadt bleibt unverändert, so Pöltl in seiner Einführung. Eine verkehrsberuhigte Zone mit Schrittgeschwindigkeit sei angesichts der Anzahl der Pkw nicht zulässig, erklärte Schröder weiter. Dass man das am Schlossplatz habe umsetzen können, habe einzig und allein daran gelegen, dass es dort eine sehr hohe städtebauliche Qualität gebe. "Das war ein Sonderfall", betonte Schröder. Aber man werde dort eine 20-Kilometer-Zone einrichten.

Und Pöltl versprach außerdem, dem Gemeinderat die Einrichtung einer stationären Geschwindigkeitskontrolle vorzuschlagen. "Ich erwarte da nur wenig Widerspruch im Rat", blickte er schon mal voraus. Auch die Parkraumüberwachung müsse intensiviert werden, denn Stellplätze seien für Anwohner wichtig.

Das und die angebrachten Poller lagen den Besuchern besonders am Herzen. Ob die Poller wieder kommen nach dem Umbau, soll noch offen bleiben.

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