Schwetzingen

Verkehrssituation in der Nordstadt soll verbessert werden

Schwetzinger Gemeinderatsmitglieder sprachen sich für Modellversuch mit reduzierter Ampelanlage am Rondell aus

24.06.2018 UPDATE: 25.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Ein Sorgenkind der Verkehrsplaner: das Schwetzinger Rondell. Foto: Lenhardt

Schwetzingen. (hab) Schwetzingen leidet unter dem Autoverkehr - allerdings nicht mehr wie in früheren Zeiten als die Bundesstraße 36 noch mitten durch die Stadt führte. Die Entfernung dieser Hauptverkehrsader hat viel gebracht, und auch die Bundesstraße 535 als östliche Umfahrung der Stadt hat den Durchgangsverkehr zwischen Heidelberg und Mannheim-Süd zu großen Teilen aus der Stadt genommen. Die Verkehrsberuhigung am Schlossplatz hat ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Aber es bleiben Baustellen wie die Zähringer Straße oder die Karlsruher Straße, deren Umgestaltung bereits beschlossen ist. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden zwei Verkehrsthemen diskutiert. Zahlreiche betroffene Bürger aus der Schwetzinger Nordstadt und den angrenzenden Bereichen waren zur Sitzung gekommen.

Das Rondell am nördlichen Stadteingang ist den Verkehrsplanern ein Dorn im Auge. Schon lange träumt man davon, das Rondell mit seiner mehrspurigen Ausprägung und der gegenwärtigen Ampelschaltung zu beruhigen. Die Idee war dabei immer, nachdem die Verkehrsbelastung dort durch die Inbetriebnahme der Bundesstraße 535 um 60 Prozent zurück gegangen war, die Ampelanlage zurück zu bauen. Ein völlig ampelloser Kreisverkehr wird dort aber nicht möglich sein, weil viele Fußgänger, insbesondere viele Schüler, auf die Fußgängerampeln angewiesen sind.

"Wir müssen leider akzeptieren, dass nicht immer alles, was wünschenswert ist, auch erlaubt wird vom Regierungspräsidium", erklärte Schwetzingens Oberbürgermeister René Pöltl. Doch frei nach dem Motto "wer etwas probiert, kann verlieren, wer nichts probiert, hat schon verloren", will die Stadt jetzt beim Regierungspräsidium in Karlsruhe einen Antrag für einen am Rondell durchgeführten einjährigen Modellversuch stellen. Und zwar mit reduzierter Ampelanlage, die außer für die Fußgänger für den Testzeitraum schwarz geschaltet wird. Am Schlossplatz hatte ein ähnliches Vorgehen, dazu geführt, dass der "Shared-Space-Bereich" dort wegen seines hervorragenden Funktionierens heute zum Vorbild für andere geworden ist. Auch der war dort eigentlich nicht genehmigungsfähig gewesen. Die Gemeinderatsmitglieder beschlossen einstimmig, den Antrag in Karlsruhe zu stellen.

Um die Verkehrssituation in der Nordstadt zu verbessern, beauftragt der Gemeinderat außerdem die Verwaltung mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Speziell sollen dabei der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen Friedrich-Ebert-Straße, die Öffnung der Ausfahrt Friedrich-Ebert-Straße/Walter-Rathenau-Straße, die Errichtung einer zweiten Ausfahrt aus der Nordstadt (Ostpreußenring/ Friedrichsfelder Straße), die Radwegesituation an neuralgischen Verkehrsstellen und ein Parkraumkonzept für die Nordstadt untersucht werden.

Die ersten drei Punkte betreffen in erster Linie bauliche Maßnahmen und sind - vorbehaltlich der finanziellen Mittel - aus Sicht der Verwaltung umsetzbar. Da in der gesamten Nordstadt die Tempo-30-Zone gilt, dürfen laut Straßenverkehrsordnung die dortigen Straßen keine Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen erhalten. Zudem gebe es hier keinen Unfallschwerpunkt.

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Für die Erstellung eines Parkraumkonzepts schlägt die Verwaltung die Unterstützung und Moderation eines externen Büros vor, welche auch die notwendigen Bürgerveranstaltungen moderiert. Dies könne im Rahmen des "Forum Mobiles Schwetzingen" geschehen. Pöltl betonte, dass nicht nur die Machbarkeitsstudie, sondern auch eine Bürgerbeteiligung unter Einbeziehung der Anwohner in der Nordstadt unerlässlich sei. Nur so könne man hier zu sinnvollen und für alle akzeptablen verkehrlichen Verbesserungen kommen.

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