SGL fordert dritte Sporthalle
Bei der Generalversammlung gab es zudem Diskussionen zwischen Handballern und Breitensportlern

Von Katharina Schröder
Hirschberg-Leutershausen. Die Sportgemeinde Leutershausen ist in Bewegung. Nach ihrer Generalversammlung am Donnerstag gibt es Veränderungen im Vorstand und eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge. Aus den Berichten der Abteilungsleiter geht hervor: Die Hallensituation macht dem Verein zu schaffen, und der Konflikt zwischen Handball und dem Breitensport köchelt weiter.
Die Berichte der Abteilungsleiter zeigen, die Hallensituation bleibt schwierig für die SGL, und es fehlt an Übungsleitern. Vorsitzender Rüdiger Kanzler fand klare Worte: "Wir brauchen Räume und Platz, wir fordern eine dritte Halle." Es folgte Applaus. "Ich hoffe, dass sich da nach der Gemeinderats- und der Bürgermeisterwahl endlich was tut", fügte er hinzu. Bürgermeister-Stellvertreter Fritz Bletzer kam auch auf die Hallensituation zu sprechen. Die Gemeinde wisse, dass es eine dritte Halle brauche, aber Geld fehle überall. Er hoffe auf die neu gegründete Kommission. "Kommt Zeit, kommt Geld", schloss er.
Hintergrund
SGL braucht Übungsleiter
(krs) "Wir können stolz sein auf unsere Jugend", fand Rüdiger Kanzler, Vorsitzender der Sportgemeinde Leutershausen (SGL), bei der Generalversammlung. Er war zufrieden mit den sportlichen Leistungen und den wachsenden
SGL braucht Übungsleiter
(krs) "Wir können stolz sein auf unsere Jugend", fand Rüdiger Kanzler, Vorsitzender der Sportgemeinde Leutershausen (SGL), bei der Generalversammlung. Er war zufrieden mit den sportlichen Leistungen und den wachsenden Mitgliederzahlen. Aktuell hat die SGL 1224 Mitglieder, das seien 200 mehr als noch vor vier Jahren, freute sich der Vorstand. Abteilungsübergreifend machte die SGL auf den Mangel an Übungsleitern und Trainern aufmerksam und sprach die schwierige Hallensituation an.
Uli Roth brachte die Anwesenden auf den Stand der Dinge bei der Handball GmbH. "Ich freue mich wahnsinnig, dass wir in der letzten Saison so viele gute Entscheidungen getroffen haben", sagte er und lobte die "erstklassige Trainerwahl". Die Herren 1b holten in der vergangenen Saison den Meistertitel und stiegen in die Badenliga auf. "Wer die Meisterschaft ein bisschen verfolgt hat, weiß, was das bedeutet." Für die Erste Mannschaft habe die SGL drei neue Spieler verpflichtet. "Wir können uns auf die Saison freuen", kündigte Roth an. Sven Glander sprach von der Erfolgen bei den jungen Handballern. Insbesondere den Erfolg der A-Jugend habe man so nicht erwartet. "Wir sind auf einem guten Weg mit der Jugend."
In der Abteilung Judo besteht durch die Kooperation mit dem BC Hemsbach nach wie vor die Möglichkeit, dienstags und donnerstags auch in Hemsbach zu trainieren. Trainer Dominik Riedel verließ die Abteilung, um in Hessen Landestrainer zu werden. Pia Hofmann machte den ersten Schritt zur Übungsleiterin.
Neues aus der Leichtathletikabteilung kam von Jürgen Geweniger. Die Abteilung war mit den Kindern auf vielen regionalen Sportfesten, für die erwachsenen Läufer gab es die Frühjahrswanderung. Die Möglichkeit, das Sportabzeichen mit der Abteilung zu machen, werde rege genutzt. Das sei prinzipiell gut, Geweniger störe nur, dass die SGL für die Nutzung von Kabinen und Toiletten im Sportzentrum, "die in 26 Jahren noch nie genutzt wurden", pro Teilnehmer einen Betrag an die Gemeinde zahlen müsse. Das sei vor allem deswegen schwierig, weil das Sportabzeichen auch für Nicht-Mitglieder sei.
Melanie Hofmann berichtete aus den Abteilungen Turnen, Fitness und Gymnastik. Die Programme für Kinder unter zehn Jahren würden gut angenommen. "Sogar so gut, dass es womöglich bald einen Aufnahmestopp gibt", sagte Hofmann. Auch in diesen Abteilungen fehlen Übungsleiter. So wurde der Zirkus Salazar, der in Kooperation mit dem Turnverein "Germania" (TVG) Großsachsen veranstaltet wurde, im letzten Sommer mangels Übungsleiter eingestellt. Das Kinderyoga gebe es momentan auch nicht, da die Trainerin schwanger sei und es keinen Raum gebe, in dem sie nicht gezwungen wäre, schwere Tische verrücken zu müssen. Ansonsten bleibt das Progam der Abteilungen gewohnt vielfältig. "Wir sind stolz, euch so ein reichhaltiges Angebot bieten zu können", sagte Hofmann.
Der ehemalige SGL-Vorsitzende Reinhart Scheele meldete sich zu Wort. "Ich habe den Eindruck, dass das Thema Halle immer vor den Wahlen wieder aktiviert wird", kritisierte er. Er hoffe, diesmal nicht erneut bis zur nächsten Wahl warten zu müssen, bis sich etwas tue.
Kanzler zog nach einem Jahr im Amt Bilanz: "Es ist nicht einfach, aber es ist ein Herzensentscheid, zu dem ich auch nach wie vor stehe." Die Parteikollegen würden grummeln, und auch sonst gebe es in seinem Umfeld Widerstand, aber "ich habe ein Helfergen, und ich bin ein Kämpfer und bin bereit weiterzukämpfen, damit die SGL weiter ein Verein bleibt", sagte Kanzler und mahnte im Laufe des Abends immer wieder zum abteilungsübergreifenden Zusammenhalt.
Auch interessant
Damit griff er einen Streitpunkt auf, der die Versammlung immer wieder beschäftigte: das Miteinander von Handball und Breitensport in einem gemeinsamen Verein. Als Abteilungsleiterin Breitensport kritisierte allen voran Melanie Hofmann die Zusammenarbeit von Handball und Breitensport im Verein.
Ihre Hauptanliegen waren Gewichtungen im Verein und die Geräteverschmutzung durch das Harz der Handballer in der Halle. Außerdem bemängelte sie fehlende Kommunikation: "Wir müssen miteinander reden, wir müssen endlich als Gesamtverein auftreten, und die Situation ändern, die viele stört."
Die Antwort der Handballer folgte. Sie beanstandeten vor allem Unterschiede im finanziellen Bereich, die zwischen Breitensport und Handball gemacht würden. Einmal angesprochen, ging ein Murmeln durch die Heinrich-Beck-Halle, die Lage im Verein ist angespannt, es gab einige Wortmeldungen insbesondere unter dem Punkt "Aussprache". Die erste Erhöhung der Mitgliederbeiträge seit 2005 stieß ebenfalls eine kurze Diskussion zwischen den Handballern und dem Breitensport an. Wegen der wirtschaftlichen Notwendigkeit wurde die Erhöhung mit vier Enthaltungen angenommen. So wird beispielsweise in Zukunft nicht mehr zwischen Kindern bis zwölf Jahren (bisher 32 Euro), Jugendlichen bis 18 Jahren und Studenten oder Azubis (bisher 36 Euro) unterschieden. Ab Juli zahlen alle den Betrag von 40 Euro im Halbjahr.
Die Handballer, die im Gegensatz zu anderen Abteilungen Extrazulagen zahlen, forderten, diese abzuschaffen oder zu vereinheitlichen. Darüber soll in der nächsten Generalversammlung beraten werden.
Veränderungen ergaben die Neuwahlen: Stefan Lingott kandidierte nicht mehr als Zweiter Vorsitzender. An seine Stelle tritt nun, gewählt mit einer Enthaltung, Sven Glander, der bisher Abteilungsleiter Handball war. Annegret Leitwein wurde einstimmig wieder zur Hauptkassiererin gewählt. Ebenfalls einstimmig wählte die SGL Jörg Büßecker als Abteilungsleiter Handball.
Mit fünf Gegenstimmen und vier Enthaltungen bestätigten die Mitglieder Melanie Hofmann als Gesamtjugendleiterin. Als Abteilungsleiterin Turnen wurde sie mit sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wiedergewählt. Jürgen Geweniger bekleidet, einstimmig gewählt, weiter das Amt des Abteilungsleiters Leichtathletik. Ebenfalls einstimmig wählten die SGLer Philipp Schmitt und Alexander May als Kassenprüfer wieder. Den Ehrenrat bilden weiterhin Claudia Stöhr-Koßmann, Werner Bickel, Annegret Thaler, Christel Hirschenauer und Rolf Heckman.



