RNV - "Riesenbaumaßnahme" verhindert idealen Betrieb
Nahverkehrsunternehmen reagiert auf die Kritik der RNZ-Leser - Nach den Sommerferien soll alles besser werden

Die neuen Elektro-Busse fahren vom Hauptbahnhof in die Altstadt - aber erst nach 9 Uhr. Foto: Rothe
Von Denis Schnur
Heidelberg. Weil sie unzufrieden mit dem Nahverkehr in Heidelberg sind, hatten sich mehrere Leser an die RNZ gewandt - die wichtigsten Kritikpunkte veröffentlichten wir in der Montagsausgabe. Nun hat die RNZ den Sprecher der Rhein-Neckar Verkehr GmbH (RNV), Moritz Feier, damit konfrontiert:
> Wäre eine Teilung der Buslinie 33 sinnvoll? Diesen Vorschlag hat Ham la Cart gemacht. Hintergrund ist, dass der 33er-Bus quer durch die ganze Stadt fährt. Wenn es auf dieser langen Strecke zu Verzögerungen kommt, ziehen die sich oft durch. Eine Teilung - etwa am Bismarckplatz - könnte Abhilfe schaffen. "Das ist auf jeden Fall eine Option", findet auch RNV-Sprecher Feier. Das Verkehrsunternehmen habe diese auch schon in der Schublade. Jedoch bittet er um Geduld: "Wegen der Baumaßnahme am Hauptbahnhof macht es aktuell keinen Sinn, größere Änderungen umzusetzen." Wenn diese im Herbst abgeschlossen sei, wolle man sich aber das Busnetz "ganz grundsätzlich anschauen".
> Stimmt es, dass der 31er-Bus den Stau einplant und deshalb auch mal mehrere Minuten am Bunsengymnasium wartet? Diese Beobachtungen haben mehrere RNZ-Leser gemacht: Wenn es im Neuenheimer Feld am Nachmittag mal nicht zum Stau kommt, wartet der Bus trotzdem - zum Ärger der Fahrgäste. "Ja, der Bus muss dort den Stau einplanen und hat deshalb längere Wartezeiten", bestätigt Feier. Dafür habe sich die RNV bewusst entschieden: "Dadurch dauert die Fahrt zwar mitunter länger, aber dafür kommt der Bus pünktlich, und die Kunden können sich auf die Anschlüsse verlassen." Derzeit sei dieses Phänomen auffälliger, weil sich die Stausituation etwas entspannt habe. "Wir werden das weiter beobachten und eventuell nach den Sommerferien die Zeiten straffen", so Feier.
> Wieso fährt die Bahnlinie 21 nur alle 20 Minuten von Rohrbach nach Handschuhsheim durch? Auch darüber beschwerten sich mehrere Leser. Schließlich ist dies derzeit die beste Möglichkeit, um vom Süden der Stadt ins Neuenheimer Feld zu kommen. Feier kann den Ärger verstehen: "Das ist natürlich kein toller Zustand", so der RNV-Sprecher. "Aber wegen der Riesenbaumaßnahme ist leider kein idealer Betrieb möglich." Diese erfordere komplexe Umleitungen, deshalb lasse sich das momentan nicht anders lösen. "Irgendwo müssen wir da Abstriche machen."
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> Wieso fährt die E-Bus-Linie 20 nicht schon morgens? Das fragte Carola Tackmann, die sich über die neue Linie freut, da sie als Altstädterin nun ohne Umweg zum Hauptbahnhof kommt. Noch mehr freuen würde sie sich allerdings, wenn sie diese auch morgens für den Weg zur Arbeit nutzen könnte. Aktuell fährt der Bus erst nach 9 Uhr. "Die neue Buslinie ist vor allem für Touristen gedacht", so der RNV-Sprecher. Natürlich gebe es auch morgens eine Nachfrage auf der Strecke, aber diese rechtfertige eine neue Linie noch nicht. Erst wenn ab etwa 9.30 Uhr mehr Menschen in die Altstadt wollen, sei die Nachfrage groß genug. Aber auch bei dem E-Bus verspricht Feier, dass die RNV die Situation nach dem Ende der Baustelle im Spätsommer noch einmal überprüft.