Bundesverdienstkreuz

Der Polizist, der der Kriminalität zuvorkommt

Für seine Verdienste wurde Günther Bubenitschek ausgezeichnet - Einsatz gegen Gewalt und für mehr Zivilcourage

03.12.2018 UPDATE: 04.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Ordensträger Günther Bubenitschek aus Sandhausen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: zg

Von Stefan Hagen

Stuttgart/Rhein-Neckar. Was für ein unvergesslicher Tag für Günther Bubenitschek: Im Beisein seiner Familie wurde der Erste Kriminalhauptkommissar, der sich seit Jahrzehnten gegen Gewalt und für mehr Zivilcourage einsetzt, am vergangenen Samstag im Rahmen des Ehrenamtstags von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Seine besonderen Verdienste um das Gemeinwohl hätten damit die verdiente öffentliche Anerkennung gefunden, betonte der Landesvater. Besonders stolz dürfte in diesem Moment sicher auch Sandhausens Bürgermeister Georg Kletti gewesen sein, schließlich hat Bubenitschek in dessen Gemeinde seinen Wohnsitz. Natürlich hatte es Kletti sich nicht nehmen lassen, den engagierten Mitbürger in die Landeshauptstadt zu begleiten.

Günther Bubenitschek würden in besonderem Maße seine Verdienste als Gestalter, Motor und Organisator im Bereich der Kriminalprävention auszeichnen, heißt es in der Kurzbiografie des Ordensträgers, die das Staatsministerium verfasst hat. In einem bundesweiten Projekt sei er an der Umsetzung einer Kommunikationsplattform beteiligt, die die Stärkung von Zivilcourage gegenüber Gewalt im öffentlichen Raum, gegen Hass im Netz und gegen Radikalisierungstendenzen voranbringen soll.

Besonders erwähnt wird in dem Schreiben auch sein Einsatz als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins "Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar". Nahezu 20 Jahre stand er an der Spitze des Vereins, dessen wichtigste Aufgabe es ist, der Kriminalität wirksam zuvorzukommen. Heute zählt der Verein rund 600 Mitglieder - dazu gehören neben dem Rhein-Neckar-Kreis sowie den 54 Städten und Gemeinden des Landkreises auch zahlreiche Privatpersonen, die die Arbeit von Bubenitschek und Co. in den vergangenen Jahren kennen- und schätzen gelernt haben.

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Der Verein kann übrigens auch auf wissenschaftlich belegte Erfolge verweisen. So zeigt ein Gutachten von Professor Dr. Dieter Hermann vom Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg, dass durch das Engagement des Vereins im Rhein-Neckar-Kreis jährlich fast 1000 Straftaten verhindert werden konnten - darunter 100 Gewaltdelikte. Neben der Vermeidung von menschlichem Leid seien dadurch auch noch mehrere Millionen Euro eingespart worden.

Als Mitbegründer der Aktion "Beistehen statt rumstehen" habe sich Günther Bubenitschek stets für eine Kultur des Hinschauens und Helfens engagiert, heißt es in der Mitteilung des Staatsministeriums weiter. Neben zahlreichen Initiativen gegen Mobbing an Schulen habe er zudem Fachtagungen zu verschiedenen Präventionsthemen organisiert. Auch für die Leser der RNZ hatte Bubenitschek in diesem Jahr ein Zivilcouragetraining angeboten.

Als er vor gut sechs Wochen erfahren habe, welche Ehre ihm da zuteilwerden soll, habe er es nicht glauben können, sagt Bubenitschek. "Ich habe doch nur ganz selbstverständlich das getan, was mir wichtig war und wichtig ist." Besonders überwältigt und überzeugt habe ihn, dass der Vorschlag zur Ehrung aus den Reihen seiner Mitstreiter heraus erfolgt sei.

Und so war es ihm besonders wichtig, seine "Weggefährten" an diesem Tag gebührend zu würdigen. "Danke, dass wir viele Jahre gemeinsam dafür gearbeitet und gekämpft haben, die Lebensbedingungen der Menschen in der Rhein-Neckar-Region zu verbessern."

Das Verdienstkreuz habe er auch stellvertretend "für Sie alle und unser Netzwerk angenommen, als Anerkennung für das bisher Geleistete und als Ansporn, in unserem Bemühen nicht nachzulassen".

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