Fast 50 Millionen Euro für bessere Straßen
Verkehrsinfrastruktur im Norden der Stadt wird ausgebaut

Die Neckartalstraße wird durch den Bau der Nordumfahrung noch stärker belastet. Sie soll daher zwischen den Knotenpunkten Wimpfener Straße und der Neckargartacher Brücke (K 9562) vierspurig ausgebaut werden. Foto: Armin Guzy
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. In drei Bauabschnitten und für annähernd 50 Millionen Euro wird es eine erhebliche Verbesserung der Verkehrs- und Straßensituation im Heilbronner Norden geben. Davon werden nicht nur die beiden Stadtteile Neckargartach und Frankenbach profitieren, sondern auch Einpendler und der Zubringerverkehr zur A6 in Untereisesheim. Nervige Staus sollen dann der Vergangenheit angehören. Die beiden Stadtteile werden nicht nur vom stark belastenden Durchgangsverkehr durch die neue Nordumfahrung entlastet, es geht auch um eine zukunftsfähige Anbindung des Industriegebietes Böllinger Höfe und der benachbarten, künftigen Gebiete "Steinäcker" und "Neckarau".

Nach diesem Plan soll der Knotenpunkt der Nordumfahrung Frankenbach/Neckargartach entstehen. Grafik: Stadt Heilbronn
Das Bauvorhaben ist Teil des Mobilitätspaktes und soll nicht nur die gegenwärtige (Stau-)Situation entspannen, sondern auch das künftige Verkehrsvolumen, gerade bei weiterem Ausbau der Industriegebiete, auffangen. Für dieses Mammut-Projekt hat jetzt der Gemeinderat grünes Licht gegeben.
Der erste Schritt wird darin bestehen, den 1,3 Kilometer langen Abschnitt "Ost", eine Spange hin zu den Böllinger Höfen, so auszubauen, dass es eine Verbindung zwischen den Böllinger Höfen und der Buchener Straße im Osten gibt. Sie erhält dann einen direkten Anschluss an die Neckartalstraße, die vierspurig ausgebaut und zusätzlich zwei Abbiegespuren erhalten wird. Dieser Abschnitt zwischen Neckargartacher Brücke und dem Autobahnanschluss Untereisesheim ist schon lange eine "Problemzone" für den Autoverkehr, die Neuplanung beziehungsweise Ertüchtigung umfasst aber auch die Belange des Rad- und Fußgängerverkehrs, wie auch die der Nutzung von Feld- und Wirtschaftswegen.
In der Gemeinderatsdrucksache heißt es dazu: "Der Planfall mit Nordumfahrung verdeutlicht, dass diese Entlastungsstraße in der Lage ist, das hohe prognostizierte Verkehrsaufkommen innerhalb der Böllinger Höfe leistungsfähig abzuwickeln und zu einer deutlichen verkehrlichen Entlastung der Wimpfener Straße sowie der Stadtteile Frankenbach und Neckargartach führt." Prognostiziert wird eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Neckargartach (Frankenbacher Straße) um 30 Prozent und fast eine Halbierung des Verkehrsaufkommens auf der Wimpfener Straße. Entlang der Nordumfahrung werden abschnittsweise maximal 20.000 Fahrzeuge am Tag, und an der Neckartalstraße 45.000 verkehren. Dabei soll nur der vorhandene Verkehr verlagert und kein zusätzlicher generiert werden - so die optimistische Prognose.
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Die Planfeststellungsverfahren werden im Frühjahr 2019 beginnen und voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen, der Bau des ersten Bauabschnittes soll dann, auch nach erforderlichem Grunderwerb und Ausgleichsmaßnahmen, im Jahr 2020 starten und 2022 fertig sein. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land von 1991 ist die Stadt Heilbronn Vorhabenträger, das Land übernimmt die Kosten für die als Bundesstraße eingestufte Neckartalstraße von nahezu neun Millionen Euro.



