"Königin Silvia" wurde beschädigt
Betrunkener riss Rolltor aus Verankerung - Zwei Verletzte

Die "Königin Silvia" beim Schleusen. Dabei kam es am Wochenende zu einem Vorfall mit zwei Verletzten. Foto: Rothe
Neckarsteinach. (lew) War es eine Schnapsidee oder steckte gar Böswilligkeit dahinter? Eine Antwort auf diese Frage hatte Karl Hofstätter am Sonntag auf RNZ-Nachfrage nicht. Stattdessen war die Fassungslosigkeit darüber, was sich am Samstag gegen 16.45 Uhr in der Schleuse Neckarsteinach ereignet hat, beim Geschäftsführer der Weißen Flotte Heidelberg groß.
Ausgerechnet die "Königin Silvia", das stolze Flaggschiff der Flotte, hat sich ein 21-Jähriger Trunkenbold für seine Untat ausgesucht. Diese bestand laut Bericht der Wasserschutzpolizei darin, während der Talschleusung in Richtung Heidelberg von der Schiffsbesatzung unbemerkt ein Tau zwischen einem Schleusenpoller und der rollbaren Absperrung am Eingang des Schiffes zu befestigen.
Die Folge: Durch das Absinken der "Königin Silvia" beim Schleusen wurde das Gittertor aus der Verankerung gerissen und durch die Luft geschleudert. Zwei Passagiere, ein Mann unbekannten Alters und eine 28-jährige Frau, wurden dabei laut Polizei leicht verletzt.
"Da kommt man nicht drauf, dass jemand so etwas macht", ärgerte sich Hofstätter am gestrigen Sonntag mehr über die bewusst oder unbewusst in Kauf genommene Gefährdung der Passagiere als über den entstandenen Schaden, der ihm zufolge im niedrigen vierstelligen Bereich liegt. Das Rolltor sei inzwischen provisorisch wieder so weit repariert worden, dass die "Königin Silvia" ihren Betrieb ohne Unterbrechung fortsetzen kann.
Der 21-jährige Verursacher sei umgehend nach dem Vorfall vom Sicherheitsdienst in Gewahrsam genommen worden. Das Schiff war Hofstätter zufolge an diesem Tag von einer Firma für eine Party-Veranstaltung gebucht gewesen, was erkläre, warum während der Fahrt ein Sicherheitsdienst zugegen war.
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Nachdem sich alle, inklusive Schiffsführer, von dem "Riesenknall" erholt hatten, habe die "Königin Silvia" die Fahrt bis zur Endhaltestelle Heidelberg fortgesetzt, so Hofstätter. Hier habe der Sicherheitsdienst den 21-Jährigen der Wasserschutzpolizei übergeben. Diese bittet unter Telefon 0 62 21 / 13 74 83 um sachdienliche Zeugenhinweise zu dem Vorfall.



