28 neue Bauplätze auf dem früheren Gelände einer Gärtnerei
Start der Erschließung des Neubaugebiets "Riebel" in Mühlhausen

Für ein "schönes und zukunftsweisendes Wohngebiet" erfolgte jetzt der Spatenstich: Am Ortsrand Mühlhausens wird das ehemalige Gelände einer Gärtnerei erschlossen. Foto: Pfeifer
Mühlhausen. (seb) Die Erschließung von neuem Wohnraum dauert manchmal etwas länger. Das sagte Bürgermeister Jens Spanberger augenzwinkernd beim Spatenstich fürs Neubaugebiet "Riebel" am Mühlhausener Ortsrand Richtung Rotenberg. Dank der Unterstützung des früheren Bauamtsleiters Rudi Pfeifer konnte Spanberger auf Archiv-Unterlagen verweisen, die Pläne aus dem Jahr 1881 für dieses Areal skizzieren. "Die Stichstraße" - von der "Laube" abzweigend - "war schon vor 137 Jahren vorgesehen, jetzt kommt sie".
Auf dem sechs Hektar großen Gelände einer ehemaligen Gärtnerei werden bei einer Nettobaufläche von 11.400 Quadratmetern 28 Bauplätze für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften angelegt. Die steile Topografie stellt eine besondere Herausforderung dar. Gut 80 Besucher, künftige Bauherren, Grundstückseigentümer und Anwohner, hatte der Spatenstich.
Natürlich haben die 137 Jahre verschiedene Gründe, aber, so Spanberger, es sei eine Tatsache, dass es "immer schwieriger" werde, Wohnraum zu schaffen. Er verwies auf diverse bürokratische Hürden. Dabei werde Wohnraum dringend benötigt, die Nachfrage sei in den letzten Jahren stark gestiegen, "über 88.000 Wohnungen fehlen zurzeit in Baden-Württemberg".
Der Bürgermeister dankte den vielen Beteiligten, allen voran Dr. Thomas Dopfer vom Erschließungsträger ESB Kommunalprojekt AG und Vermessungsingenieur Christian Zielbauer, den Planern, Prüfern, Bau- und Handwerksfirmen. Ganz besonders aber dankte Spanberger den Anwohnern, gerade auch denen der Heinrich-Geiler-Straße, die "in desolatem Zustand" ist und zum Abschluss der Erschließungsarbeiten hin komplett saniert wird, dafür, Lärm und Schmutz zu erdulden. Die Arbeiten sollen laut Spanberger zügig voranschreiten, damit in einem Jahr alles bereit ist für "ein schönes, attraktives Wohngebiet".
Das zudem "modern und zukunftsweisend" werde, so der Bürgermeister. Er hob beispielsweise das getrennte Abwassersystem und den Schutz vor Überschwemmungen nach Starkregen hervor, die Gasanschlüsse, die sparsame LED-Straßenbeleuchtung und das schnelle Internet über Glasfaserleitungen. Der ökologische Ausgleich erfolge im Gebiet "Riebel" selbst und an der Kleingartenanlage "Lückenbusch", so der Bürgermeister, verschiedene schützenswerte Biotope ringsum werde man erhalten.
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Bei aller Freude, dass es endlich losgehe, bleibe ein Wermutstropfen, erklärte Spanberger: Konjunkturbedingt stiegen überall die Preise, auch die Erschließung des Wohngebiets sei teurer geworden. Jetzt werde statt mit 150 Euro, wie 2017 noch geplant, mit Baulandpreisen von 180 Euro pro Quadratmeter gerechnet. Und dabei habe ESB Kommunalprojekt AG den Preis noch um sieben Prozent heruntergehandelt.
Einen engen Austausch mit Anliegern und Eigentümern sicherte Thomas Dopfer zu. Ja, Krach und Staub seien unvermeidlich, "aber wir hören auch wieder auf und versuchen, es im Rahmen zu halten". Er gab seiner Freude Ausdruck, dass es endlich losgehe mit der praktischen Arbeit, nachdem seit 2013 nur Papier und E-Mails bewegt worden waren. Der Gemeinde entstünden keine Kosten für die Erschließung, betonte er, das "Baugebiet finanziert sich selbst". Mit Blick auf die "schöne Lage" des Gebiets, "mitten in der Natur und im Ort", meinte Dopfer: "Hier passt alles." Er bedankte sich bei der Gemeinde Mühlhausen, allen Mitarbeitern, Partnern und Unterstützern: Herausforderungen wie diese könne man "nur im Team" bewältigen. Einige Mitglieder dieses Teams rief er anschließend zum Spatenstich.



