Walldürn

Turnhallenneubau sorgt erneut für Diskussion

Architekten erläuterten dem Ausschuss für Technik und Umwelt ihr Konzept für die Fassadengestaltung mit Holz - Entscheidung vertagt

11.10.2018 UPDATE: 12.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden

Eine Fotomontage des Büros Link Architekten zeigt, wie die neue Sporthalle in der Keimstraße mit einer Holzfassade aussehen könnte. Fotomontage: Martin Haas

Walldürn. (Sti.) Nachdem es in der vergangenen Gemeinderatssitzung viel Lob, aber auch heftige Kritik an der geplanten Fassadengestaltung der Turnhalle Keimstraße gab, hat der Ausschuss für Technik und Umwelt das Thema nun erneut aufgegriffen. Die Architekten Thomas Link und Martin Haas erläuterten dem Ausschuss dabei ihr Konzept, zeigten aber auch alternative Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade des Hallenneubaus auf. Ähnlich wie vor zwei Wochen entbrannte erneut eine Diskussion. Eine definitive Entscheidung soll nun in der Novembersitzung des Gemeinderats fallen, nachdem die Fraktionen sich noch einmal beraten haben.

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Sanierung des Heimatmuseums: Die Kosten für die Planungsleistungen, die nötig sind, um das Stadt- und Wallfahrtsmuseum zu sanieren, überschreiten nach Aussagen im Ausschuss für Technik und Umwelt den EU-Schwellenwert von 221.000

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Sanierung des Heimatmuseums: Die Kosten für die Planungsleistungen, die nötig sind, um das Stadt- und Wallfahrtsmuseum zu sanieren, überschreiten nach Aussagen im Ausschuss für Technik und Umwelt den EU-Schwellenwert von 221.000 Euro. Deshalb muss die Verwaltung diese Leistungen in einem sogenannten "Verhandlungsverfahren" ausschreiben. Damit es dabei nicht zu Fehlern kommt, die die benötigten Zuschüsse gefährden könnten, hat der ATU das Büro Klotz und Partner aus Stuttgart damit beauftragt, das Verhandlungsverfahren für die Vergabe der Planungsleistung abzuwickeln. Das Stuttgarter Büro erhält dafür 19.992 Euro. Die Entscheidung fiel mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung.

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Als Argument für die Holzverkleidung nannten die Architekten die deutlich geringeren Kosten gegenüber anderen Materialien wie verzinktem Stahlblech, Alublechkassetten oder Faserzementtafeln. Weitere Pluspunkte der Holzschalung seien die Nutzung eines nachwachsenden Rohstoffs, die relativ einfache Bearbeitung, der geringe Energieverbrauch bei der Herstellung sowie eine einfache Montage.

Sie rieten dazu, für die Fassadengestaltung Holz aus dem Walldürner Wald zu nehmen, um die Transportwege kurz und die Wertschöpfung in der Region zu halten. Zusätzlich ergebe sich so ein Werbeeffekt für Holz aus dem Stadtwald. Außerdem lasse sich die Verschalung im Falle von Vandalismusschäden einfach demontieren und entsorgen. Die Lebensdauer der Holzfassade bezifferten die diplomierten Architekten auf rund 40 Jahre - ähnlich der einer Putzfassade.

Die Holzverkleidung mache darüber hinaus lediglich 300 Quadratmeter aus, so Haas. Des Weiteren kommen 450 Quadratmeter Glasfassade und Fenster für die natürliche Belichtung und 190 Quadratmeter grau patinierte Alublechschindelverkleidung zur Bauausführung.

Wie sich der Neubau gestalterisch in seine Umgebung einfügt, war ein wichtiges Anliegen der Architekten. Die senkrecht angeordnete Holzschalung lasse das Gebäude kompakter wirken, kündigten sie im ATU an. Dank der Höhenbegrenzung, so Haas und Link, ordne sich der Neubau dem benachbarten denkmalgeschützten Grundschulgebäude unter.

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Die anschließende Diskussion der ATU-Mitglieder über das Pro und Kontra einer Holzfassadenverkleidung verlief sehr lebhaft, aber dennoch stets sachlich. Zu einer einvernehmlichen Lösung kam das Gremium dennoch nicht. Einig war man sich im Ausschuss für Technik und Umwelt jedoch darüber, dass die neue Turnhalle ästhetisch gesehen stimmig in das Bild der sie umgebenden Bebauung passen müsse. Die Fraktionen haben nun bis November Zeit, um sich zu beraten.

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