Umbau am Heidelberger Hauptbahnhof

Die Herausforderung beginnt

Haltestelle wird modern - Straße für fast ein Jahr gesperrt - Einschränkungen vom 22. bis 24. Mai

08.05.2018 UPDATE: 09.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Die "Phase Null" hat begonnen: Seit wenigen Tagen laufen am nördlichen Ausgang des Hauptbahnhofes die vorbereitenden Arbeiten für eine 30-Millionen-Euro-Baustelle, die in den Augen von Tiefbauamtsleiter Jürgen Weber "alle Beteiligten herausfordern wird". Das gilt auch für Pendler und Heidelberger. Unter anderem wird nämlich die Kurfürsten-Anlage mit dem Beginn der Sommerferien von der Karl-Metz-Straße westlich des Bahnhofs bis zur Mittermaierstraße in beide Richtungen und weiter bis zum Römerkreis stadteinwärts für den Autoverkehr gesperrt. Und zwar für ein ganzes Jahr. Rund 14.000 Fahrzeuge fahren hier normalerweise am Tag. Die Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof-Nord, an der täglich 35.000 Fahrgäste ein- und aussteigen, steht bis März 2019 ebenfalls nicht zur Verfügung. Der Grund: Sie wird von der Straßenmitte an das Bahnhofsgebäude verlegt und barrierefrei ausgebaut. Künftig stehen an dieser Stelle vier Bahn- und Bussteige zur Verfügung. Zusätzlich zu Leitungsarbeiten der Stadtwerke werden die Gleise und die Fahrbahn erneuert.

Der Kurzzeitparkplatz vor dem "Burger King" ist bereits gesperrt und mit Containern belegt, als Weber, RNV-Abteilungsleiter Frank Dommasch und Reiner Herzog, stellvertretender Leiter des Amts für Verkehrsmanagements, mit Kollegen über die zukünftige Baustelle führen. Derzeit entsteht südlich der Einmündung Karl-Metz-Straße, gegenüber dem neuen F+U-Gebäude, eine barrierefreie Ersatzhaltestelle. Die ersten Einschnitte für die RNV-Fahrgäste wird es dann vom 22. bis 24. Mai geben. In dieser Zeit wird ein Umsetzgleis eingebaut, weshalb die Linie 5 an diesen drei Tagen den Streckenabschnitt nicht befahren kann, sie muss aus Richtung Mannheim an der Haltestelle Berufsschule wenden. Wer bis zum Bahnhof oder weiter fahren möchte, kann in Wieblingen-Mitte in Ersatzbusse einsteigen.

In den Sommerferien wird die Linie 5 dann das neue Umsetzgleis nutzen. Sie fährt dann von Mannheim nur noch bis zur Ersatzhaltestelle Heidelberger Hauptbahnhof. Ab September wird sie über das dann neu eingebaute Gleisdreieck über die Karl-Metz-Straße zum Betriebshof und weiter auf die Bergheimer Straße geleitet. "Diese neue Verbindung könnten wir auch irgendwann für eine Direktverbindung zum Neuenheimer Feld nutzen", sagt Dommasch. Das Gleisdreieck komme aber auch zum Einsatz, wenn es zum Beispiel am Römerkreis eine Störung geben sollte und die Bahnen umgeleitet werden müssen.

Östlich des Hauptbahnhofes bleibt die Fahrbahn der Kurfürsten-Anlage vor der Print-Media-Academy über die gesamte Bauzeit befahrbar. Ein Fahrstreifen wird aber für den Busverkehr in Richtung Innenstadt geopfert. Die Fahrspuren direkt vor dem Hauptbahnhof werden laut Weber im März 2019 wieder für den Verkehr freigegeben.

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Die Fernbusse bekommen eine Ersatzhaltestelle in der Alten Eppelheimer Straße, der Verkehr in Nord-Süd-Richtung muss ab April 2019 mit Einschränkungen rechnen. "Unser Ziel war es, die Streckenführung selten zu ändern, damit sich die Verkehrsteilnehmer daran gewöhnen können", sagt Weber. Laut Reiner Herzog werden im Bereich der ehemaligen Post in der Belfortstraße und bei der F+U provisorische Fahrradabstellanlagen gebaut. Alle versprechen: "Der Hauptbahnhof bleibt für alle Verkehrsarten erreichbar." Auch in Zukunft wolle man die Öffentlichkeit über jeden weiteren Schritt dieser Großbaustelle, die bis zu 80 Prozent von Bund und Land gefördert wird, informieren.

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