Ab Sommer bekommt Heidelberg seine Großbaustelle
Am 31. Juli beginnt die RNV, die Haltestelle am Hauptbahnhof umzubauen - Dazu wird die Kurfürsten-Anlage voll gesperrt - Viele Straßenbahnen ändern ihre Route

Archivfoto: Rothe
Von Timo Teufert
Wenn die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) im Juli beginnt, die Haltestelle am Nordausgang des Hauptbahnhofs umzubauen, dann wird allen, die dort zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto, der Straßenbahn oder dem Bus entlang müssen, viel abverlangt. Denn während der Sommerferien werden die Kurfürstenanlage zwischen Mittermaierstraße und Carl-Metz-Straße komplett gesperrt, die Gleisverbindungen getrennt - und das Liniennetz vor allem bei den Straßenbahnen völlig auf den Kopf gestellt. Kaum eine Straßenbahn fährt dann noch die bislang bekannten Linienwege.
Die Baustelle ist in drei Phasen unterteilt: In der ersten Phase - in den Sommerferien vom 31. Juli bis 9. September - wird an der Kreuzung Kurfürsten-Anlage/Karl-Metz-Straße ein Gleisdreieck eingebaut, damit ab der zweiten Bauphase die Linie 5 über die Karl-Metz-Straße und die Bergheimer Straße zum Bismarckplatz fahren kann. "Das ist eine unheimliche Erleichterung für die zukünftige Betriebsabwicklung gerade bei Störungen", erklärt RNV-Sprecher Moritz Feier. Gleichzeitig wird die bestehende Haltestelle abgerissen.
Im September startet Phase zwei: Dann wird die neue Haltstelle gebaut. Sie rückt direkt an den Bahnhof, sodass Fußgänger keine Straße mehr überqueren müssen. Die Fahrspuren verschieben sich auf die Nordseite der Kurfürsten-Anlage. Künftig wird man dort statt an zwei an fünf Bahnsteigen gleichzeitig einsteigen können. Dafür wird es vier statt bislang zwei Gleise geben, die verhindern, dass sich die Fahrzeuge gegenseitig blockieren.
In Phase drei werden ab Dezember - voraussichtlich bis September 2018 - die Kurfürsten-Anlage-West und die Kreuzung mit der Mittermaierstraße umgestaltet, denn die Strecke wird bis zum Römerkreis saniert.
Fahrgäste müssen im gesamten Zeitraum mehr Zeit einplanen. Denn die Linie 5 aus Mannheim endet an der Ersatzhaltestelle "Hauptbahnhof West" vor dem neuen F+U-Schulgebäude. Von dort müssen die Passagiere, die zum Bismarckplatz wollen, zu Fuß bis zur Ersatzhaltestelle "Hauptbahnhof Ost" vor der Print Media Academy gehen. "Wir werden die Baustelle mit einer intensiven Info-Kampagne begleiten", versprach Stefan Prüfer von der RNV im Fahrgastbeirat.
An mehreren Punkten am Bahnhof sollen Informationstafeln - sie sind Teil eines Leitsystems für Fußgänger - aufgestellt werden, um die Fahrgäste in die richtige Richtung zu lotsen. "Auch Personal ist vorgesehen, und eine dynamische Anzeige wird geprüft", so der RNV-Mann. Das ist auch nötig, fährt doch fast keine Straßenbahn mehr so wie gewohnt.
Die Linie 21 fährt vom Bismarckplatz über die Bergheimer und Berliner Straße bis nach Schriesheim. Der Schienenersatzverkehr der Linie 22 - bedingt durch die Baustelle in der Eppelheimer Straße - ist nicht betroffen. Die Linie 23 endet, von Süden kommend, am Bismarckplatz, die Linie 24 am "Hauptbahnhof Ost". Richtung Norden verkehrt bis zum Technologiepark ein Busersatzverkehr für die 24. Neu eingerichtet wird die Linie 25, die von Handschuhsheim über den Bismarckplatz zum "Hauptbahnhof Ost" fährt.
Die Linie 5 wird im Stadtgebiet unterbrochen. Die Bahnen aus Mannheim enden an der Ersatzhaltestelle "Hauptbahnhof West". Von Norden kommend benutzen die Bahnen den normalen Linienweg bis zum Bismarckplatz und fahren als Linie 26 nach Kirchheim weiter.

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