Meckesheim

Der Bagger soll die Baustellen-Raser bremsen

Anwohner der Luisenstraße klagen über Staub und Lärm - Kümmerer nimmt Gemeinde in Schutz: "Es ist ruhiger geworden"

04.05.2018 UPDATE: 06.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Als Reaktion auf das widerrechtliche Befahren der Baustelle durch Nicht-Anwohner hat die Gemeinde an der Einmündung des Mühlweges einen Bagger aufgestellt. Fotos: Alex

Von Nicolas Lewe

Meckesheim. Das Durchfahrtsverbot wird nicht beachtet, Autos rasen durch die Baustelle, die Staubbelastung ist groß und weder Gemeinde noch Polizei tun etwas dagegen - so lauten die Vorwürfe eines anonymen Anwohners der Luisenstraße, mit denen sich dieser an die RNZ wendet. Seit Anfang März wird die Luisenstraße, die als Teilstück der Kreisstraße K4178 die Ortsmitte von Meckesheim mit dem Ortsteil Mönchzell verbindet, umfänglich saniert. Während der Maßnahme gilt eine eigentlich unmissverständliche Regel: Die Zufahrt ist nur für Anlieger frei, für alle anderen Verkehrsteilnehmer ist die Luisenstraße voll gesperrt. Sie werden über eine ausgeschilderte Strecke umgeleitet.

Dass dies jedoch oft nicht so klappt wie geplant, bemängelt auch Rolf Schmitt, der ebenfalls in der Luisenstraße wohnt. Er bekräftigt die Kritik seines Nachbarn und beschreibt die Situation wie folgt: "Trotz der Sperrung versuchen immer wieder Autos, Traktoren und sogar Laster, die Baustelle zu durchfahren und müssen dann doch feststellen, es ist kein Durchkommen." Bei den unvermeidlichen Wendemanövern werde Staub aufgewirbelt, der die Schmutzbelastung der Anwohner zusätzlich erhöhe.

Hinzu komme der Lärm, der es den Anwohnern auch an den Abenden oder am Wochenende unmöglich mache, sich auf den Balkon zu setzen oder über Nacht das Fenster zu öffnen. Schmitts eindringlicher Appell lautet daher: "Denkt doch an die, die dort wohnen, und folgt den Umleitungsschildern. Es ist nicht viel weiter und es geht schneller."

Baustellen-Kümmerer Otto Filsinger.

Auch bei der Gemeinde seien die Probleme der Anwohner bekannt, wie der als Baustellen-Kümmerer eingesetzte Otto Filsinger auf RNZ-Nachfrage versichert. Er befinde sich diesbezüglich im ständigen Austausch mit der Verwaltung und insbesondere mit Bauamtsleiter Mark Möllenbruck. Ein unmittelbares Resultat aus diesen Gesprächen sei gewesen, dass an der Einmündung des Mühlweges ein Bagger aufgestellt wurde, der die Durchfahrt verhindern soll. "Allerdings gibt es immer noch Zeitgenossen, die es versuchen", bemerkt Filsinger. Und ergänzt: "Sicherlich wird es auch in Zukunft noch einige Sünder geben."

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Auch der Vorwurf, dass im Baustellenbereich oft deutlich zu schnell gefahren wird, decke sich mit seinen Beobachtungen. Dabei handle es sich jedoch weniger um die Anwohner selbst, als um diejenigen Verkehrsteilnehmer, welche die Baustelle widerrechtlich befahren. Polizei habe er hier zwar tatsächlich noch keine gesehen, so Filsinger, aber: "Ob die Polizei weder Zeit noch Leute hat, kann ich nicht beurteilen." Das falle auch nicht in seinen Aufgabenbereich als Baustellen-Kümmerer.

Die Belästigungen durch den aufgewirbelten Staub hingegen schon. Er habe deshalb bei der Verwaltung um Abhilfe gebeten. Filsingers Bitte: Der Bauhof soll seine Kehrmaschine vorbeischicken, wenn schon die Baufirma hier nicht tätig werde. Möllenbruck habe versprochen, sich darum zu kümmern.

Bleibt zum Schluss noch die Frage, ob die Eilmaßnahme mit dem Bagger schon etwas bewirkt hat? "Es ist ruhiger geworden", so Filsingers Eindruck. Und es gebe noch eine gute Nachricht: "Die ersten 100 Meter Wasserleitungsrohre sind verlegt und der Rohrgraben teilweise wieder verfüllt." Mehrere Anwohner könnten wieder auf ihre Grundstücke fahren.

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