Gegner eines Gewerbegebiets in der Hinteren Mult rufen zu Demo auf
Menschenkette am Sonntag geplant - Bebauungsplan am 18. April erneut im Gemeinderat - Druck auf Stadträte nimmt zu

Die Erschließungsgegner warnten vor "Bodendiebstahl" in der Hinteren Mult. Foto: Kreutzer
Weinheim. (web) Die Gegner eines Gewerbegebiets in der Hinteren Mult machen weiter mobil. Nach RNZ-Informationen ruft unter anderem der Verein "Landerlebnis Weinheim" unter der Führung von Arnulf Tröscher am kommenden Sonntag, 15. April, zwischen 10.30 und 12 Uhr zu einer Kundgebung in dem rund zwölf Hektar großen Gebiet auf.
Dabei sollen die Demo-Teilnehmer erneut eine Menschenkette bilden. Dies hatten sie bereits am Abend des 24. März getan, damals waren Fackeln verteilt und ein Mahnfeuer entzündet worden. Neben dem Verein "Landerlebnis Weinheim" hatten damals die "Schutzgemeinschaft Hintere Mult" sowie die Bürgerintiative "Schützt die Breitwiesen und die Weinheimer Feldflur zum Protest aufgerufen".
Während die Gegner eine gewerbliche Ausweisung des Gebiets unbedingt verhindern wollen, setzt sich die "Interessengemeinschaft Hintere Mult" unter anderem für erweiterungswillige Gewerbetreibende ein. Der Gemeinderat hatte im April 2017 ein Bebauungsplanverfahren für das Gebiet gestartet. Der entsprechende Beschluss fiel mit klarer Mehrheit. Der Großteil der CDU-Fraktion, die SPD, die Freien Wähler und Linke-Stadtrat Carsten Labudda hatten quasi gemeinsam den Startknopf gedrückt.
Kommende Woche soll der Bebauungsplan die nächste Hürde nehmen, das Gremium berät dann über den Offenlagebeschluss. Die Stadträte haben bereits von Befürwortern wie Gegnern öffentlichkeitswirksame Ansagen erhalten: Die Gewerbe-Kritiker appellieren an die Räte, ihre Haltung noch einmal zu überdenken - und kritisieren die Stadt unter anderem, weil diese den Gemeinderäten die "immerhin 180 Seiten lange Vorlage" zu spät zugeschickt haben soll.
Die Befürworter verlangen von den Räten dagegen, standhaft zu bleiben und dies nicht nur durch heben ihres Arms bei der Abstimmung kundzutun. Schon jetzt wunderten sich Unternehmensvertreter über den aggressiven Ton gegenüber Gewerbetreibenden.