Schnelle Verkehrslösungen für das Neuenheimer Feld?
CDU und SPD bringen Anträge in den Gemeinderat ein – Direkte Busanbindung für Springer-Verlag

Das Neuenheimer Feld im Heidelberger Neckarbogen. Foto: Kay Sommer
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Der Masterplanprozess Neuenheimer Feld nimmt gerade Fahrt auf, doch die Fraktionen von CDU und SPD wollen nicht warten, bis nach zweijährigen Diskussionen und Planungen endlich konkrete Vorschläge für den Wissenschaftscampus und seine verkehrliche Anbindung vorliegen. Aus diesem Grund bringen CDU und SPD unabhängig voneinander Anträge in den Gemeinderat ein, die schon kurzfristig und relativ kostengünstig Verbesserungen für die Pendler bringen sollen. Die größte und die drittgrößte Fraktion reagieren damit auf Beschwerden der Beschäftigten des Springer-Verlags und der Sportstätten. Denn die Nutzer des nordwestlichen Teils des Neuenheimer Feldes leiden besonders unter den fast täglichen Staus.
Die CDU hatte nach einem RNZ-Artikel schnelle verkehrliche Verbesserungen gefordert und darauf etliche Zuschriften von Bürgern erhalten, die sich intensive Gedanken gemacht hatten. "Die Erkenntnisse haben wir nun in einem Antrag gebündelt", berichtet Stadtrat Alexander Föhr: "Wichtigster Punkt bei den Rückmeldungen war der Wunsch nach einer direkten Busanbindung des Springer-Verlags, des Olympiastützpunkts und des Sportzentrums Nord an die Verkehrsknotenpunkte Hauptbahnhof und Bismarckplatz." Möglicherweise könnten die Busverbindungen optimiert und die Umstiege verringert werden, indem man zum Beispiel die Linie 32 verlängert, dies solle von der Verwaltung geprüft werden. Eine weitere Idee ist, die Busse über die Kirschnerstraße und den Hofmeisterweg zu führen, um den Stau in der Straße "Im Neuenheimer Feld" zu vermeiden. Föhr kann sich selbst an die Zeit erinnern, als man mit den 33er- und 12er-Bussen direkt bis ans Ende des Neuenheimer Feldes kam.
Weitere Vorschläge der CDU betreffen attraktive "Park & Ride"-Plätze, zum Beispiel an der Autobahnausfahrt Dossenheim, mit einem schnellen Busshuttle durch das Feld zum Springer-Verlag und zu den Kliniken. Auch andere Anbindungen für den Autoverkehr müssten geprüft werden, insbesondere mit Hinblick auf die bevorstehende Sanierung der Dossenheimer Landstraße, aber auch, um Handschuhsheim und Dossenheim dauerhaft verkehrlich zu entlasten. Ein Professor, der in Neuenheim lebt, aber in Frankfurt arbeitet, hatte vorgeschlagen, die Feldwege von Dossenheim ins Neuenheimer Feld zumindest morgens und abends für zwei Stunden zu öffnen. "Man kann ja zu dem Ergebnis kommen, dass solche Vorschläge nichts taugen", so Föhr: "Sie sollten aber geprüft werden."
Den Ausbau der VRN-Nextbike-Stationen befürworten sowohl CDU als auch SPD. Es sollten auch Gespräche mit den Arbeitgebern im Neuenheimer Feld geführt werden, wie die Mitgliedschaft in diesem Mietfahrradsystem finanziell gefördert werden könnte. "Eine zusätzliche Nextbike-Station beim Springer-Verlag zum Anschluss an die Haltestellen in der Berliner Straße könnte schon jetzt weiterhelfen", glaubt SPD-Stadträtin Irmtraud Spinnler. Die weiteren Vorschläge der Genossen betreffen ebenso eine direkte Busanbindung für Verlag und Sportstätten. Geprüft werden solle auch, ob diese Aufgabe von der Linie 29 übernommen werden könne. Dadurch müsse der 29er-Bus nicht mehr so lange am Bismarckplatz warten, die Fahrzeuge der Ringlinie 37 im "Feld" könnten hingegen auch anders eingesetzt werden.