L 536 bei Wilhelmsfeld/Schönau

Ausbau wird "deutlich früher fertig"

Maßnahme sollte eigentlich bis Herbst dauern - Kosten werden "voraussichtlich 6,2 Millionen Euro nicht übersteigen"

06.02.2018 UPDATE: 07.02.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden
Die erste Asphaltschicht ist schon aufgebracht, die Bordsteine sind gesetzt: Dass es auf der Baustelle vorangeht, ist unübersehbar. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Wilhelmsfeld/Schönau-Altneudorf. "Grundhafte Sanierung der Landesstraße 536 bis Herbst 2018" verkündet das Schild. Teilweise sieht es aber schon so aus, als könnten auf der rund 1,7 Kilometer langen Strecke zwischen dem Schönauer Stadtteil Altneudorf und Wilhelmsfeld schon bald wieder die Autos rollen. Der Asphalt ist auf vielen Abschnitten schon aufgebracht, die Bordsteine sind gesetzt.

Zwar gibt es noch einige Abschnitte, in denen die L 536 eine Schotterpiste ist, aber der Eindruck täuscht nicht: Der seit bald einem Jahr laufende Ausbau der Landesstraße auf eine Breite von sechs Metern kommt gut voran und könnte schon früher abgeschlossen werden als geplant. Dies bestätigte das zuständige Regierungspräsidium in Karlsruhe auf RNZ-Anfrage.

In den vergangenen Monaten sind die Arbeiten weiter vorangeschritten. Inzwischen sind die Erdarbeiten sowie die Bauwerke wie Stützwände und Regenklärbecken "im Groben fertig", berichtete Behördensprecher Uwe Herzel. Die neue Wasserversorgungsleitung ist bereits fertiggestellt, bei der Straßenentwässerung sind noch Restarbeiten notwendig. Auf zwei Dritteln der Strecke ist die erste Asphaltschicht - das ist die sogenannte Asphalttragschicht - eingebaut. Aktuell laufen Restarbeiten bei der Straßenentwässerung und bei der Verlegung von Drainageleitungen.

Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Gehwege gebaut. Unter ihnen werden auch Glasfaser-, Telekom- und Stromleitungen verlegt. Wo es noch nicht geschehen ist, wird die Asphalttragschicht eingebaut, bevor auf der gesamten Strecke die Asphaltdeckschicht aufgebracht werden kann. Neben der Fahrbahn wird abschließend noch der Oberboden aufgebracht und es werden die Böschungen bepflanzt. "Die Arbeiten befinden sich im Zeitplan", teilte Behördensprecher Herzel mit. "Wir werden mit den Arbeiten deutlich früher fertig werden." Eine genauere Aussage sei aber erst nach dem Winter möglich.

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Während es bei Bauprojekten meist zu "negativen Überraschungen" und einer Kostensteigerung kommt, zeichnet sich bei der L 536 das Gegenteil ab: "Die Stützwände konnten optimiert werden, was zu einer Kosten- und Bauzeitreduzierung führt", so Herzel. "Die Kosten werden voraussichtlich 6,2 Millionen Euro nicht übersteigen."

Bis die Bagger im vergangenen März endlich anrollten, war bereits eine schier unendliche Geschichte um den Ausbau der wegen ihres miserablen Zustandes als "Landesfeldweg" verspotteten Landesstraße vergangen. Schon seit Jahrzehnten wurde die Straße nur ausgebessert, weshalb sich eine Bürgerinitiative formierte und Demonstrationen veranstaltete.

Der Ausbau wurde mehrmals verschoben - zuletzt weil mehr Fläche für Stützmauern benötigt wurde, was erst bei der Detailplanung festgestellt wurde. Deshalb musste das bereits im Jahr 2011 abgeschlossene Planfeststellungsverfahren noch einmal von vorne beginnen. Zuvor war übrigens noch von Kosten von 2,9 Millionen Euro die Rede.

Aber auch nach dem Beginn der Arbeiten im März 2017 war die Freude nicht ungetrübt: Da die Busse der Linie 34 die Baustelle nicht passieren können, wurde das Angebot deutlich abgespeckt. Der Busersatzverkehr bringt den Kommunen Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld rund 90.000 Euro Kosten ein, die das Land nicht trägt. Eine Petition zur Übernahme der Kosten mit rund 12.000 Unterstützern wurde vom Landtag abgelehnt. Doch der Landkreis sprang ein und übernahm 45 Prozent.

Auch wenn die Arbeiten nun bald abgeschlossen sein könnten, gilt wohl: Nach der Sanierung ist vor der Sanierung. Denn die Ausweichstraßen wurden durch die Mehrbelastung so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass auch sie wahrscheinlich erneuert werden müssen.

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