Evangelischer Kindergarten Leutershausen

Abenteuer Umzug

In zwei Wochen geht's in den Schulpavillon - Eltern und Kinder sahen sich Räume an

11.01.2018 UPDATE: 12.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 37 Sekunden
Bei einer Besichtigung des Pavillons zeigten sich Eltern und Kinder zufrieden. Fotos: Dorn

Von Marco Partner

Hirschberg-Leutershausen. Die Kindergartenkinder gehen in die Schule. Zumindest vorübergehend. Aufgrund des Abrisses und Neubaus wird der evangelische Kindergarten in zwei Wochen sein Quartier im ehemaligen Schulpavillon der Martin-Stöhr-Grundschule beziehen. Am Mittwoch öffnete Leiterin Martina Laier schon einmal die Pforten, um Eltern und Kindern einen ersten Einblick in die neuen Räumlichkeiten zu gewähren.

Wo bis zum letzten Sommer noch Unterricht und Ganztagsbetreuung stattfanden, dürfen sich künftig Kita-Gruppen wie "Pusteblume" und "Löwenzahn" heimisch fühlen. Noch aber sind die einstigen Klassenzimmer kahle Räume. Einzig ein paar Fensterdekorationen wie Tulpen oder Sterne aus Pappe zeugen noch von der vorherigen Nutzung.

Im Raum der "Vergissmeinnicht"-Gruppe baumelt noch eine Laterne wie ein Relikt aus alter Schulzeit von der Decke. In zwei Zimmern bleiben die grünen Tafeln und ein paar Regale erhalten. "Die Erzieher durften entscheiden, was bleiben soll und was nicht", erklärt Laier.

Eltern wie Kinder zeigen sich bei dem Erstbesuch sichtlich zufrieden. Aufgeregt und neugierig tippelt die vierjährige Doro im neuen "Sonnenblumen"-Raum umher. Seitdem in der alten Einrichtung mit dem Kistenpacken begonnen wurde, sei auch die Aufregung gestiegen. "Sie freut sich, dass es nun endlich losgeht und sagt, sie geht jetzt auch zur Schule. Denn ihr älterer Bruder ist direkt nebenan", verweist Nadine Bieber-Kühn auf den besonderen Nebeneffekt, dass Schule und Kindergarten nun unmittelbare Nachbarn sind. "Die Räume sind hell und sogar größer als die bisherigen", findet die Elternbeiratsvorsitzende.

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Nicht nur die Wände sind frisch gestrichen, auch die Toiletten wurden kindergerecht umfunktioniert. Große WCs wurden teilweise durch kleine ersetzt, die Türgriffe niedriger gesetzt und der Zugang zu den Waschbecken durch ein Podest erleichtert. Vor allem die Brandschutzmaßnahmen haben bei der Umgestaltung des dreistöckigen Pavillons jedoch viel Zeit in Anspruch genommen. Die Decken sind mit neuen, funkvernetzten Rauchmeldern versehen, sämtliche Türen mit einem Klemmschutz ausgestattet, der obere Bereich des Treppenhauses aus Sicherheitsgründen mit einem Netz umspannt.

Teilweise mussten auch zweite Türen als weiterer Fluchtweg eingebaut werden. In manchen Räumen erfolgt dieser via Treppen und Leitern durch das Fenster zum Pausenhof. Mit großen, schwarzen Holzplatten sind die Sicherheitsvorkehrungen verriegelt. "Das sieht noch etwas gespenstisch aus. Aber auch das kann man noch schön gestalten", ist Laier überzeugt. Von den Kindern zumindest werden die dunklen, schweren Kästen schon bei der ersten Stippvisite als Räuberhöhle benutzt. Zutritt verboten, heißt es dagegen noch im Untergeschoss, wo das Bistro vorgesehen ist. Dort ist der Boden noch mit frischem Lack überzogen.

Am kommenden Montag herrscht beim Kindergarten in der Fenchelstraße vorerst letztmalig Hochbetrieb. Am Dienstag und Mittwoch hat die alte Einrichtung nur für Bedarfsgruppen geöffnet, am Donnerstag und Freitag bleibt der Kindergarten ganz geschlossen. An diesen Tagen wird die Umzugsfirma anrollen, werden die Kisten und Möbel von A nach B transportiert und über das Wochenende in der neuen Unterkunft wieder ausgepackt und aufgebaut.

Am darauffolgenden Montag und Dienstag werden die neuen Räumlichkeiten von den Bedarfsgruppen eingeweiht. Ab Mittwoch, 24. Januar, wird der neue Kindergarten im Schulpavillon dann offiziell für alle 80 Kinder geöffnet sein.

Wie lange diese aber tatsächlich in der Übergangslösung untergebracht sind, ist noch ungewiss. Mutter Brita Schmitt zumindest rechnet mit drei Jahren und glaubt, dass ihr dreijähriger Sohn Ben den Wiedereinzug in den Neubau in der Fenchelstraße nicht mehr erleben wird, da er dann gleich an Ort und Stelle bleibt - und zur Schule geht. Für Hannah dagegen wird die neue Bleibe ganz gewiss die letzte Kindergartenstation sein, denn sie sie wird noch in diesem Jahr die Schulbank drücken.

"Der Umzug ist für die Kinder ein Abenteuer. Es ist gut, dass sie bei diesem großen Schritt miteinbezogen werden und auch Kisten packen dürfen. So erleben sie es gemeinsam", verdeutlicht ihre Mutter Gabriele Nagel. Auch wenn beim Kindergarten derzeit ein großes Tohuwabohu herrscht: "Letztendlich werden ja nur die Räume gewechselt. Das wichtigste ist: Die Erzieher bleiben", betont Nagel.

Info: Nicht nur der evangelische Kindergarten zieht um. Auch die Gemeindegruppen verlassen den alten Gemeindesaal. Das Frauenfrühstück und der Seniorennachmittag finden ab Februar in der Alten Villa statt. Der Posaunenchor probt im Hans-von-der-Au-Heim, die Chöre und der Bibelkreis treffen sich ab Montag, 15. Januar, im katholischen Gemeindehaus St. Martin.

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