Klima-Erlebniszentrum Sinsheim

Was Dietmar Hopp mit 30 Millionen Euro für das Klima tut

Das Informations- und Erlebniszentrum soll die Folgen des Klimawandels leicht verständlich erfahrbar machen

05.10.2017 UPDATE: 06.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Neben dem Gebäude der AVR und gegenüber der Badewelt soll das Klima-Erlebniszentrum entstehen. Die Fassade soll mit Fotovoltaikelementen versehen sein. Foto: Klimastiftung für Bürger

Von Christian Beck

Sinsheim. So ungastlich das Wetter am Donnerstagnachmittag auch gewesen sein mochte - irgendwie passte es zum Thema. Denn während Dietmar Hopp von den Herausforderungen des Klimawandels berichtete, arbeiteten sich Windböen und starke Regenfälle deutlich hörbar an dem eigens aufgestellten Zelt ab. Mit dem Spatenstich erfolgte am frühen Abend der offizielle Baustart für das Klima-Erlebniszentrum. In rund zwei Jahren soll das Großprojekt schräg gegenüber der Rhein-Neckar-Arena fertig sein.

Ein zweistöckiges Gebäude mit rund 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sowie eine Außenfläche mit weiteren 26.000 Quadratmetern soll den Besuchern die Folgen des Klimawandels leicht verständlich erfahrbar machen: "Einfache Antworten" auf einem wissenschaftlich hohen Niveau verspricht Alfred Ehrhard, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger. "Wir wollen eine Einrichtung, die Spaß macht", betonte Erhard weiter.

Gemeinsamkeiten zum Stadion gibt es nicht nur was den Standort anbelangt: Die wohl weltweit einmalige Einrichtung wird ebenfalls von Dietmar Hopp finanziert, genauer: von der Klimastiftung für Bürger, die zur Hopp-Stiftung gehört. 30 Millionen sind für den Bau vorgesehen. Das Informations- und Erlebniszentrum soll außerdem den Namen "Klima-Arena" tragen. "Das war nicht meine Idee", erklärte Hopp auf RNZ-Nachfrage. Doch der Name gefalle ihm sehr.

Dass dieses Projekt nun in Sinsheim entsteht, gefällt auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht sehr: "Heute ist ein guter Tag für Sinsheim", erklärte er. Pläne, das Erlebniszentrum in der Nähe des Freibads zu bauen, wurden verworfen. Statt dessen entsteht die Klima-Arena nun direkt an der Autobahn und soll so für zahlreiche Besucher gut erreichbar sein: Mit rund 90.000 Gästen rechnet man bei der Klima-Stiftung. Nicht zuletzt die Nähe zum Stadion und zur Badewelt soll sie locken und ihnen auch Vorteile bieten: Sollten die Parkplätze nicht ausreichen, könnten laut Hopp jene am Stadion mitbenutzt werden. Zudem seien Kombitickets vorstellbar. Der Eintrittspreis zur Klima-Arena soll laut Erhard aber "sehr moderat" sein.

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Außergewöhnlich soll nicht nur das Projekt, sondern auch das Gebäude selbst werden: So ist beispielsweise die Fassade mit Fotovoltaik-Modulen verkleidetet und begrünt. Die Form solle die Dynamik des Themas widerspiegeln, erklärte Architekt Martin Vorfelder. Zudem werde es Ladestationen für Autos und Fahrräder mit Elektroantrieb geben. So etwas Innovatives sei in dieser Konsequenz "so noch nie gebaut worden", befand Heinz Scheidel, Geschäftsführer der mit dem Bau betrauten Firma Diringer & Scheidel Wohn- und Gewerbebau. Er übergab der Klimastiftung eine Spende in Höhe von 20.000 Euro.

Einen ungewöhnlichen Vergleich zog Matthias Wilkes: Der Ratsvorsitzende der Klimastiftung bezeichnete Hopp als das "gute Gegenstück zu Donald Trump". Denn während der US-Präsident aus dem Pariser Abkommen zum Klimaschutz aussteige, steige Hopp freiwillig in den Klimaschutz ein. Und auch der stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl lobte Hopp, indem er ihn als Schützer des Klimas und somit als "Menschenschützer" bezeichnete. Dass zum Klimaschutz jeder etwas beitragen könne, solle sich künftig jeder in der Klima-Arena bewusst machen können, erklärte Christian Ledig, Vorstandsmitglied der Klimastiftung.

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