Die Flucht endete in Frankreich
Polizei fasst mutmaßlichen Messerstecher - 35-jähriger Kosovare aus Leimen sitzt nun im Nachbarland in Haft

Die Bluttat von Leimen hinterließ ihre Spuren auf dem Gehsteig. Foto: Frenzel
Von Manuel Reinhardt
Leimen. Sie haben ihn. Der mutmaßliche Messerstecher, der am Samstag einen 45-Jährigen vor einem Nachtclub in der Rohrbacher Straße tödlich verletzte, ist gefasst. Die Polizei konnte gestern früh in Nordfrankreich einen 35-jährigen Kosovaren aus Leimen verhaften, der dringend tatverdächtig ist. "Die Straße ist wieder sicher, was diesen Sachverhalt angeht", verkündet Polizeisprecher Markus Winter die Nachricht.
Rückblick: Am frühen Samstagmorgen gegen 5.50 Uhr war ein Streit zwischen dem 35-Jährigen und dem 45-Jährigen vor dem "Maximum Night Club" eskaliert. Der Kosovare hatte dabei ein Messer gezückt und auf seinen Kontrahenten eingestochen. Dieser wurde dabei schwer im Bereich des Brustkorbs verletzt und verlor trotz Notoperation rund 20 Stunden später den Kampf um sein Leben.
Seitdem lief die Fahndung der Polizei nach dem mutmaßlichen Täter auf Hochtouren - doch der 35-Jährige war bereits auf und davon. Ob und wann der Mann erfuhr, dass sein Opfer verstorben ist, ist derzeit noch nicht klar. Man könne jedoch davon ausgehen, dass sich der Kosovare auf der Flucht befand, meint Polizeisprecher Winter.
Auch an den Folgetagen arbeiteten die Beamten fieberhaft daran, den vermeintlichen Messerstecher zu erwischen. Mittlerweile konnte die Polizei Näheres über den Mann in Erfahrung bringen und auch dessen Wohnung in Leimen ausfindig machen. Mit einem Personenspürhund wurde noch am Dienstagnachmittag versucht, den Fluchtweg des 35-Jährigen zu rekonstruieren.
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Wenige Stunden später war die Suche dann aber vorüber, die Flucht des mutmaßlichen Messerstechers endete in Nordfrankreich. In der Nacht zu Mittwoch konnte die französische Polizei den Mann "im Zuge der umfassenden Fahndungsmaßnahmen", wie Polizeisprecher Winter erklärt, dingfest machen. Der Mann sitzt nun in Frankreich in Haft. Warum er gerade in das westliche Nachbarland geflüchtet ist, ist bislang noch nicht bekannt.
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg wird nun auf Betreiben der Polizei aktiv werden und ein Überstellungsverfahren beantragen. Wie dieses genau aussieht - ob der 35-Jährige nach Deutschland überstellt wird oder deutsche Beamte ihn in Frankreich befragen - ist noch offen. "Wir wollen ihn haben und ihn befragen", sagt Markus Winter. Er ist sich aber sicher, dass die Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen reibungslos und auf "kurzem Weg" über die Bühne gehen wird. Und dass der Fall somit lückenlos aufgeklärt werden wird: "Ich bin guter Dinge, dass wir herausbekommen, worum es bei dem Streit ging", meint der Polizeisprecher.



