Waibstadt-Daisbach: Mitten im Wald wird nach Wasser gebohrt
Die Firma Naturella will dort eine Mineralwasserquelle erschließen

Gibt es Mineralwasser im Daisbacher Untergrund? Die Frage soll durch Probebohrungen im Stadtwald Kautschaff beantwortet werden. Foto: Glasbrenner
Waibstadt-Daisbach. (wig) Eine Baustelle im früheren Daisbacher Gemeindewald Espig fällt Wanderern schon seit Längerem auf. Die Fläche ist eingeschottert, ein Lkw mit Bohrgestänge, offene und geschlossene Baucontainer, sowie viele dicke Rohre und Schläuche deuten auf bauliche Aktivitäten hin. Die Aufschrift auf den Baumaschinen lässt eine Firma für Brunnenbau aus dem Fränkischen erkennen.
Nach Auskunft von Arbeitern vor Ort soll hier nach Mineralquellen gebohrt werden. "Es geht darum, die Möglichkeiten der Wassergewinnung im Einzugsgebiet zu erkunden", erläutert Rudolf Berens, Werkleiter der Waibstadter Firma Naturella, auf Anfrage. Eine Strategie des zur Getränke-Gruppe Wesergold gehörenden Unternehmens mit Hauptsitz in Rinteln ist das Abfüllen von selbst gefördertem Mineralwasser.
Die Bohrungen im Gemeindewald, der offiziell "Kautschaff" heißt, erfolgen nach Zustimmung der Stadt Waibstadt in Begleitung eines Fachbüros für Geologie und basieren auf vorherigen Untersuchungen. Wie tief die Bohrung gesetzt werden soll, könne momentan nicht gesagt werden - man sei in der Sondierung, so Naturella. Das weitere Vorgehen ist abhängig von den Analysen der vorgefundenen Bohrkernen.
Die Arbeiten laufen seit November vorigen Jahres, mit Unterbrechung über die Feiertage und die anschließende Frostwoche. Sämtliche in Baden-Württemberg geltenden Vorschriften für solche Erkundungen würden eingehalten, teilt Berens mit und die Behörden überprüften dies, bevor der nächste Schritt unternommen werde.
Rudolf Berens sieht in der Maßnahme, die mit nicht unerheblichen Kosten für Naturella verbunden ist, auch eine Stärkung des Betriebsstandorts Waibstadt. Dies sieht auch Bürgermeister Joachim Joachim Locher so und meint: "Ein Standbein der Naturella-Gruppe ist das Abfüllen von Mineralwasser und Schorle-Produkten. Falls auf der Waibstadter Gemarkung tatsächlich Mineralwasser-Vorkommen gefunden werden sollten, sind wir natürlich gerne dazu bereit, mit der Firma Gespräche über eine künftige Kooperation zu führen" Das bedeute schließlich auch die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Stadt."